Neue Verlagsstruktur

Bibliographisches Institut organisiert sich neu

13. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt
Das Bibliographische Institut will nach eigenen Angaben sein Verlagsprofil schärfen und setzt künftig auf eine Verlagsstruktur mit vier klar voneinander abgegrenzten Geschäftsfeldern: Kinder- und Jugendbuch, Wörterbuch und Sachbuch, Nachmittagsmarkt sowie Sprachtechnologie.

Die Neuausrichtung war laut B. I. im ersten Halbjahr 2010 in verlagsübergreifenden Strategieprozessen vorbereitet worden. In den Bereichen Kinder- und Jugendbuch habe der Verlag mit den renommierten Marken Sauerländer, Duden und Meyers bereits einen Geschäftsbereich mit besten Wachstumschancen, heißt es in der Pressemitteilung.

Durch den Ausbau des Programms unter der Marke Sauerländer soll der Verlag zum Vollanbieter im Kinder- und Jugendbuchsegment werden. Der neu geschaffene Geschäftsbereich Wörterbuch und Sachbuch bündelt künftig laut B. I. die Verlagsprodukte im Sachbuchmarkt für Erwachsene. Dazu gehören die Duden Wörterbücher ebenso wie die Programmsegmente Ratgeber und Berufskompetenz sowie die Atlanten der Marke Meyers. Durch die Übernahme des Programms von Cornelsen Scriptor zum ersten Juni 2011 will das Bibliographische Institut seine führende Marktposition im Bereich der lernbegleitenden Materialien weiter ausbauen. Neben der Duden-Produktreihe bietet der Dudenverlag seit einigen Jahren auch Korrektursoftware für End- und Firmenkunden an. Der Geschäftsbereich Sprachtechnologie soll mit zusätzlichen Investitionen ausgebaut werden, um vor allem im professionellen Geschäftsumfeld neue Märkte und Kunden zu erschließen.

Die Neuausrichtung führt nach Unternehmensangaben auch zu personellen Veränderungen. Besonders im Bereich Sprachtechnologie würden zusätzliche Kapazitäten benötigt, die derzeit noch nicht vorhanden sind. Durch die Konzentration auf die vier Geschäftsfelder werden aber auch einzelne Abteilungen verkleinert. Insgesamt soll die Mitarbeiterzahl beim Bibliographischen Institut jedoch konstant bleiben. Mit der Restrukturierung will sich das Bibliographische Institut nach dem Verkauf des Brockhausverlags für die Zukunft rüsten.

Der Weggang von B.I.-Marketing- und Vertriebs-Geschäftsführer Klaus Kämpfe-Burghardt steht nach Unternehmensangaben in keinem Zusammenhang mit der vorgenommenen Neuausrichtung. In der Geschäftsführung von B.I. verbleiben Timo Blümer (Finanzen) und Marion Winkenbach (verlegerische Geschäftsführerin).