Branchen-Monitor

Umsatz September 2010

25. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt
Herbstlicher Höhenflug: Ein Umsatzplus von 9,1 Prozent – das melden die drei Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser für September. Star des Monats: das Sachbuch.
Was für eine gute Nachricht in der Nachmesse-Woche: Der triste Jahresauftakt scheint vergessen zu sein, die Umsätze im Buchhandel gingen in den vergangenen Woche geradezu durch die Decke. Nach dem Plus von fast acht Prozent im August hat der September diesen Wert noch getoppt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die Händler über die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhäuser 9,1 Prozent mehr Geld einnehmen. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, den Media Control GfK International im Auftrag des Börsenvereins ermittelt.

Positiver Einfluss auf die Jahresbilanz

Solch ein gutes Ergebnis bleibt nicht ohne positive Auswirkungen auf die Jahresbilanz: Von Januar bis September sind 1,8 Prozent mehr umgesetzt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – vergessen die dicken Minuszeichen zu Jahresbeginn.

Auch der Sortimentsbuchhandel schwamm auf der Erfolgswelle mit, wenngleich sie dort nicht ganz so hoch schwappte. Die Umsätze in den stationären Buchhandlungen stiegen um 5,3 Prozent. Weil das Sortiment aber noch schwer an der Bürde der ersten Monate trägt, steht hier in der Zwischenbilanz immer noch ein Minus unter dem Strich. Allerdings ist es auf 1,6 Prozent zusammengeschmolzen – Ende August lag es noch bei 2,5 Prozent.

Sachbücher mit fulminantem Zuwachs

Zu verdanken ist der goldene Herbst den Hardcovern. Über alle Absatzkanäle hinweg erzielten sie eine Steigerung von 14,4 Prozent. In erster Linie sorgten die Sachbücher für diese Aufwärtsbewegung. Mit einem Plus von 70 Prozent hat diese Warengruppe einen unglaublichen Lauf hinter sich. Thilo Sarrazin vor allem, Natascha Kampusch, Kirsten Heisig, Peer Steinbrück, Joachim Gauck – selten war die Liste der Bestsellerautoren mit so bekannten Persönlichkeiten gespickt. Da nimmt sich das Plus von gut zehn Prozent bei Geisteswissenschaften, Kunst und Musik bescheiden aus, auch wenn es für diese Warengruppe ein großer Erfolg ist.

Christina Schulte