Rechtehandel

Neuer Service: VLB ermöglicht Handel mit Kleinlizenzen

20. Januar 2011
Redaktion Börsenblatt
Die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH kooperiert mit dem Copyright Clearance Center (CCC), einem führenden amerikanischen Anbieter von Lösungen für den Lizenzhandel, und bietet künftig mit "MVB RightsLink - Powered by CCC" über das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) einen automatisierten und standardisierten Rechtehandel für Kleinlizenzen für den deutschsprachigen Raum an.

Im Rahmen der Kooperation werde die Software und Technologie von "RightsLink", das CCC in den USA als Portal für den Rechtehandel etabliert hat, in das VLB integriert, so die Mitteilung der MVB. "CCC betreibt mit RightsLink eine bewährte und hochprofessionelle Plattform. Mit der Kooperation ist das VLB künftig nicht nur als Preisreferenzdatenbank unentbehrlich, sondern wird auch zur zentralen Anlaufstelle für das Kleinlizenzgeschäft", wird Ronald Schild, Geschäftsführer der MVB, zitiert.

Das Procedere: 

Künftig können die Verlage Angaben zu den von ihnen lizenzierbaren Nutzungsrechten ihrer Titel und anfallenden Lizenzgebühren in MVB RightsLink hinterlegen. Diese Informationen werden mit dem VLB verknüpft. Auf Wunsch können die Verlage zudem eine Verlinkung in ihre eigene Homepage einbinden. Lizenzinteressierte wiederum können im VLB, über die öffentlich zugängliche Plattform buchhandel.de oder über die Homepage des Verlags Rechte recherchieren und standardisierte Anfragen mit Angaben zur geplanten Nutzung an die Verlage richten.

"Die Bearbeitung von kleineren Lizenzanfragen nimmt in Verlagen häufig sehr viel Zeit in Anspruch. Durch die Kombination von VLB und MVB RightsLink wird ein Teil des Lizenzverkehrs in diesem Bereich standardisiert. Damit bleibt erheblich mehr Zeit für die eigentliche Hauptarbeit", sagt Dr. Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins und Mitinitiator der Kooperation.
 
Durch das neue Angebot wird die Einholung von Rechten für urheberrechtlich geschützte Texte oder Bilder, die von einem Dritten in einer eigenen Veröffentlichung abgedruckt oder im Internet genutzt werden sollen, wesentlich vereinfacht. So kann zum Beispiel ein Verlag, der eine Anthologie mit zeitgenössischer Lyrik plant, oder ein Blogger, der Buchausschnitte in seinen Blog einbauen will, mit einer standardisierten Anfrage an die Lizenzabteilungen der rechteinhabenden Verlage herantreten. Diese Anfrage enthält bereits alle wesentlichen Daten zu den gewünschten Texten und zur geplanten Nutzung. Die Verlage können die Lizenzerteilung automatisch oder halbautomatisch über MVB RightsLink laufen lassen oder die Lizenz individuell über die Plattform vergeben, nachdem sie zuvor den Autor des angefragten Titels eingebunden haben.  
 
"Diese Partnerschaft gibt deutschen Verlagen die Möglichkeit, von den kontextbasierten Lizenzierungstools des CCC zu profitieren", sagt Tracey Armstrong, CEO bei CCC. "Dies ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Schaffung nahtloser Lösungen für den Rechteerwerb und demonstriert das Engagement des CCC für Rechteinhaber in der ganzen Welt."
 
Auf der heute in München stattfindenden Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Publikumsverlage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels fällt der Startschuss für das Projekt. Für Februar kündigt die MVB einen Workshop mit Vertretern der Lizenzabteilungen in Verlagen an, um deren konkrete Anforderungen zu sammeln. Diese werden bei der Umsetzung und Entwicklung des Projekts, die im Laufe des Jahres erfolgt, berücksichtigt. Eine erste Präsentation ist für die Frankfurter Buchmesse 2011 geplant.
 
Eine ausführliche FAQ-Liste ist hier abrufbar. Ansprechpartner bei der MVB: Michael Vogelbacher, Leiter Informationsdienste, Telefon: 069 / 1306-449, E-Mail: m.vogelbacher@mvb-online.de.