Digitalisierung

Frankreich lässt 500.000 vergriffene Bücher digitalisieren

3. Februar 2011
Redaktion Börsenblatt
500.000 französische Bücher aus dem 20. Jahrhundert, die im Handel nicht mehr erhältlich sind, sollen mit Fördermitteln aus dem staatlichen Fonds für Zukunftsinvestitionen in den kommenden fünf Jahren digitalisiert und in den Verkauf gebracht werden. Wie das französische Kulturministerium mitteilt, sieht dies eine Rahmenvereinbarung vor, die am 1. Februar in Paris unterzeichnet wurde.

Fünf Unterzeichner hat das Dokument, mit dessen Hilfe vergriffene Werke wieder der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen: Frédéric Mitterrand, Kulturminister; René Ricol, Leiter des staatlichen Investitionsfonds; Bruno Racine, Präsident der Französischen Nationalbibliothek, Antoine Gallimard, Präsident des Verlegerverbands SNE, und Jean-Claude Bologne, Präsident der Autorenvereinigung Société des Gens de Lettres.

Eine detaillierte Machbarkeitsstudie soll laut Kulturministerium die Umsetzbarkeit des Digitalisierungsprojekts in den nächsten Monaten prüfen. Die Verwertung der digitalisierten Bücher soll von allen Partnern gemeinsam verantwortet werden, wobei Verleger und Autoren zu gleichen Teilen vergütet werden sollen. Eine Folge der Vereinbarung wird sein, dass das französische Urheberrechtsgesetz geändert werden muss.

Der Nationalbibliothek kommt bei dem Projekt eine federführende Rolle zu: Aus ihren Beständen werden die Titel digitalisiert und auf die Bibliotheks-Website Gallica (http://gallica.bnf.fr) gestellt – mit der Möglichkeit der Volltextanzeige. Eine Kopie jedes gescannten Werks verbleibt in der Nationalbibliothek. Die Website von Gallica soll mit Online-Handelsplattformen verlinkt werden, auf denen die digitalisierten Titel zum Verkauf angeboten werden.