Aufgehängt an den Geschichten zweier Männer, Adam und Edward Cohen, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben aber deren Geschichten eng miteinander verbunden sind, wird die Geschichte einer jüdischen Familie erzählt. Adam lebte zur Zeit des Nationalsozialismus, Edward um das Jahr 2000. Nach und nach entdeckt er die Geschichte seines verstorbenen Urgroßonkels – dem schwarzen Schaf der Familie.
Das komplexe Thema des Nationalsozialismus spielt dabei immer wieder eine Rolle. Es beschäftigt die Autorin schon seit Langem und mit etwa 18 Jahren beginnt Sie sich mit diesem Teil deutscher Geschichte zu befassen. So taucht zum Beispiel die historische Person Hans Frank auch im zweiten Teil des Buches auf. Für aufwändige „Vor-Ort“ Recherchen, beispielsweise im Warschauer Ghetto, war die Autorin nach eigener Aussage aber leider zu „pleite“. Allgemein schlägt das Buch oft einen heiteren Ton an, aber – und da sind sich Autorin und Moderator einig – der amüsante Ton führt an keiner Stelle zu einer Verharmlosung des Themas.
Besonders interessant war für die knapp 50 Zuhörer zu erfahren, dass Rosenfeld vor ihrem Debütroman in der Filmbranche als Casterin unterwegs war. Auch die Schauspielerei blieb ein Kindheitstraum, wobei sicherlich nur die Leidenschaft fehlte, denn das schöne, lockenumrundete Gesicht würde man gerne einmal auf einer Leinwand sehen. Ihr Leben hätte bisher „keine Sicherheit“ oder einen „Plan“ gehabt, aber der Wunsch, künftig vom Schreiben Leben zu können, steht nun.
Offen und mit ein bisschen Kichern gesteht Astrid Rosenfeld allerdings, dass sie das mit der Rechtschreibung und Grammatik „noch nicht so ganz raus hat“ und ihr ehemaliger „Deutschlehrer sich wahrscheinlich kaputt lachen würde, wenn er das Buch sehen würde“. Und für alle, die auch einmal bei Diogenes verlegen lassen wollen: Rosenfeld hat das fertige Manuskript über eine Agentin eingereicht. Und, es hat geklappt.