Der im Jahr 2008 erschienene Titel hielt sich seinerzeit wochenlang auf den Bestsellerlisten. "Das Buch erreichte damals eine Auflage von 40.000 Exemplaren", so Schumacher. Zuletzt sei es allerdings nur noch vereinzelt geordert worden. Seit Ausstrahlung des Films aber habe die Nachfrage wieder signifikant angezogen. Schumacher: "Bis Donnerstag haben uns 1.600 neue Bestellungen erreicht."
Harsche Kritik aus der Türkei
Wie das Medien-Portal Meedia.de berichtet, haben sich die türkischen Zeitungen über die Darstellung ihres Landes in dem Sat.1-Film empört: Die "Hürryiet" titelte "Marco-Schock", "Takvim" bemängelte, dass die Türkei sehr schlecht wegkomme, und den "Star" erinnerte das TV-Event an den Kinostreifen "Midnight Express" aus dem Jahr 1978. In beklemmenden und abschreckenden Bildern werden darin die Erlebnisse eines US-Bürgers in türkischer Haft geschildert.
Der Sat.1-Film und die Buchvorlage basieren auf den Erfahrungen des Deutschen Marco Weiss, dem als 17-Jähriger vorgeworfen wurde, im Urlaub in Antalya eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht zu haben. Der Film, der keine Zweifel an der Unschuld des Jungen lässt, erzählt, was sich im türkischen Gefängnis abgespielt haben soll. Danach standen unter anderem Gewalt und Drogenmissbrauch unter den Häftlingen auf der Tagesordnung.
Vural Öger: "Keine Bananenrepublik"
Der ehemalige Tourismus-Unternehmer und Europa-Abgeordnete Vural Öger, der sich damals in den Fall einschaltete, soll laut Meedia.de den Machern des Sat.1-Films haltlose Vorurteile gegen sein Heimatland vorgeworfen haben. Gegenüber dem "Star" sagte er danach: "Glauben Sie, die Türkei sei eine Bananenrepublik?"
Nach Angaben von Meedia.de haben 4,87 Millionen Zuschauer den Film am Dienstagabend gesehen.