Wie Schweizer Medien berichten, will das Unternehmen die geplante Unterschriftensammlung durch ein überparteiliches Komitee finanziell fördern. Damit würden die Jungparteien, die das frisch verabschiedete Preisbindungsgesetz nun via Volksentscheid kippen wollen, erneut Verstärkung bekommen.
Ende vergangener Woche hatte auch die Schweizer FDP erklärt, das Referendum zu unterstützen. Um einen Volksentscheid durchzusetzen, müssten in 100 Tagen rund 50.000 Unterschriften zusammenkommen. Die Frist beginnt mit der Veröffentlichung des Gesetzes im Schweizer Bundesblatt - und würde damit mindestens bis zum 7. Juli 2011 laufen, wie der "Schweizer Buchhandel" in seinem jüngsten Newsletter meldet.
Migros erwirtschaftet einen Umsatz von 25 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigt rund 83.000 Mitarbeiter. Zum Unternehmen gehört die Buchhandelskette ExLibris, erklärter Preisbindungsgegner (Jahresumsatz 2010: 190,5 Millionen Schweizer Franken, minus 1,4 Prozent gegenüber 2009).
Der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband will sich von der neuen Hürde für das Gesetz nicht abschrecken lassen: »Wir sind so weit gekommen – jetzt machen wir auch weiter,« so Marianne Sax, Präsidentin des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV), jüngst im Gespräch mit dem Börsenblatt.
Eine Marketingkampagne unter dem SBVV-Dach soll der Preisbindung beim Referendum gegebenenfalls den Rücken stärken. Nicht der Preis, sondern das Buch als Kulturgut, der Abschied vom »Geiz-ist-geil-Gedanken« müsse dabei im Mittelpunkt stehen, so Sax: »Das wird den Verband zwar einiges kosten. Doch dafür wird eine solche Kampagne den Mitgliedern so oder so nutzen.«