Geehrt wird Georg Siebeck für sein Wirken als Verleger und für seine Verdienste um die Wissenschaft in Deutschland. Allen Werken, die in der Obhut Georg Siebecks entstanden sind, sei der uneingeschränkte Qualitätsanspruch gemeinsam, begründet der Verein: "Mit höchster Sachkenntnis und Akribie werden die Manuskripte im Hause Mohr Siebeck lektoriert und redigiert." So sei gewährleistet, was Georg Siebeck selbst als die wichtigste Aufgabe der Verlage beschreibt: "die Vertrauenskette vom Autor zum Leser und umgekehrt vom Leser zum Autor aufrechtzuerhalten."
Seit 2000 verleihen die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin mindestens alle zwei Jahre den Max-Herrmann-Preis an eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um das Bibliothekswesen und die Staatsbibliothek zu Berlin verdient gemacht hat. Zu den von einer Jury ausgewählten Preisträgern gehörten bislang neben anderen die Historikerin und Gründerin der Mendelssohn-Gesellschaft, Cécilie Lowenthal-Hensel, der langjährige Direktor der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel und Retter der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale), Paul Raabe, sowie der Schriftsteller Günter de Bruyn und die Editorin Inge Jens.
Der Preis ist nach Literaturwissenschaftler Max Hermann benannt, der 1923 an der Humboldt-Universität zu Berlin das weltweit erste Theaterwissenschaftliche Institut gründete. Bereits 1933 wurde er zwangsemeritiert, durfte in der Staatsbibliothek keine Bücher mehr ausleihen, sondern lediglich – über 70-jährig – am Stehpult einsehen. 1942 wurde er ins KZ Theresienstadt deportiert und starb dort nach wenigen Wochen. Im Gedenken an Max Herrmann wird der Preis am 10. Mai vergeben, jenem Tag, an dem 1933 in unmittelbarer Nähe der Staatsbibliothek öffentlich Bücher verbrannt wurden.