Auf Ostern mussten die Buchhändler in diesem Jahr lange warten, bis Ende April nämlich, während das Fest im vergangenen Jahr bereits im März für Mehreinnahmen gesorgt hat. Ob sich das Warten gelohnt hat?
Nicht wirklich. Mit einem Plus von 5,6 Prozent beim Barumsatz in den Vertriebswegen Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser sind die Einnahmen alles andere als explodiert – und konnten schon gar nicht die Umsatzrückgänge der vergangenen Monate wettmachen. Das geht aus den Berechnungen des Branchen-Monitors Buch hervor, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International erhoben wird. Die Bilanz von Januar bis April: ein Minus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Viele Hörbücher im Osternest
In der Osterzeit waren – bei der Betrachtung der Editionsformen – vor allem Hörbücher gefragt (sie-he Grafik). Sie gewannen 6,2 Prozent hinzu, auf ähnlichem Niveau bewegt sich das Plus von Hard- und Softcovern, für die es um 5,9 Prozent nach oben ging. Die Umsätze mit Taschenbüchern konnten die Buchhändler um 4,8 Prozent steigern.
Boom für Kinder- und Jugendbücher
Der Blick auf die Warengruppen ergibt ein gemischtes Bild: Einen wahren Boom verzeichneten die Kinder- und Jugendbücher, beliebtes Geschenk im Osternest. Gut ein Viertel beträgt das Plus. Auch gern genommen, als Geschenk für Erwachsene: belletristische Literatur, mit einer Steigerungsrate von 6,3 Prozent. Deutlich im Minus (10,5 Prozent) dagegen Titel aus Sozialwissenschaft, Recht und Wirtschaft sowie Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik (minus 7,1 Prozent).
Gutes Aprilgeschäft für das Sortiment
Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen konnte im April ausnahmsweise mit dem Branchenschnitt mithalten – und erwirtschaftete ein Umsatzplus von 5,3 Prozent. Beim Rechnungsumsatz, vom Osterfest nicht tangiert, schlug ein Umsatzrückgang von 4,3 Prozent zu Buche. Nach den ersten vier Monaten steht damit für die stationären Buchhändler ein Minus von 3,5 Prozent unter dem Strich.
Christina Schulte
