Buchtage Berlin

Fernstudium zur Buchhändlerausbildung soll geprüft werden

10. Juni 2011
Redaktion Börsenblatt
Ein Fernstudium zur Ausbildung zum Buchhändler auch für Berufsanfänger beziehungsweise Schulabgänger einzurichten - so lautet der Antrag von Uwe Fischer, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Dormagen. 

Das Fernstudium solle mit Beginn des Lehrjahres 2012 angeboten werden, so Fischer. Als Begründung für seinen Antrag führte er aus, dass damit Betrieben eine alternative Ausbildungsform geboten werden könne, in deren Nähe es keine reinen Buchhandelsfachklassen mehr gebe oder für die ein Blockunterricht in der Buchhändlerschule nicht in Betracht komme. Damit hätte man auch ein Instrument, um der abnehmenden Zahl von Ausbildungsbetrieben zu begegnen.

Als Hintergrund für seinen Antrag nannte Fischer folgende Punkte:

- Es gebe immer weniger Ausbildungsbetriebe.

- Die neue Ausbildungsordnung bereite einigen Buchhändlern noch Schwierigkeiten.

- Es gebe immer weniger Fachklassen.

- Der Mediacampus sei nicht für alle Buchhandlungen eine Alternative.

- Der Wettbewerb um Auszubildende nehme weiter zu.

Monika Kolb-Klausch, Geschäftsführerin des Mediacampus, gab zu bedenken, dass nur eine kleine Zielgruppe für solch ein Angebot in Frage komme. "Nicht jeder eignet sich für einen Fernlehrgang, dazu ist große Disziplin nötig." Zudem könne der Fernlehrgang keine Berufsschule ersetzen, auch nicht rechtlich, da vielerorts Berufsschulpflicht bestehe. Es werde bundesweit keine einheitliche Lösung geben können, so Kolb-Klausch.

Vor Abstimmung des Antrags modifizierte Fischer sein Anliegen dahingehend, die Einrichtung dieses Fernlehrgangs zu prüfen und gegebenenfalls dann einen solchen zu installieren. Eine große Mehrheit der Hauptversammlung hat diesen Antrag angenommen.