Nach der Insolvenz des US-Buchhandelsriesen im Februar dieses Jahres wurden bisher 226 von über 600 Borders Buchhandlungen geschlossen. Weitere 45 weitere Filialen werden, nachdem keine Einigung mit den Vermietern zustande kam, nun laut Medienberichten ebenfalls in naher Zukunft aufgegeben. Wie Reuters meldete, konnte Borders aber für sechs weitere Filialen einen Aufschub durchsetzen. Bei vier der Border Stores handelt es sich Flughafenbuchhandlungen in Boston und Detroit.
Eine Entscheidung über die Zukunft der restlichen 405 Filialen der insolventen Buchhandelskette steht Medienberichten zufolge noch aus. Borders erhielt nach einer Finanzspritze des Investors GE Capital in Höhe von 505 Millionen Dollar (349,39 Euro) zunächst eine wichtige Fristverlängerung, um einen Restrukturierungsplan für sein Filialnetz vorzulegen. Seitdem ist Borders auf der Suche nach einem Käufer, der die Buchhandelskette übernehmen möchte. Im Gespräch hierfür ist laut "Wall Street Journal" Alec Gores (Gores Group LLC, Los Angeles). Der Investor möchte angeblich die Hälfte der verbliebenen Filialen übernehmen und hat hierfür, wie es weiter heißt, ein Angebot von 200 Millionen Dollar (138,18 Millionen Euro) gemacht.
Ein weiterer Interessent soll außerdem Jahm Najafi sein. Najafi Companies aus Phoenix, Arizona, hatte 2008 von der Bertelsmann AG das Direktkundengeschäft für den amerikanischen und kanadischen Raum übernommen, das unter dem Namen DirektGroup North America firmiert. Damit gingen die Marken "Book-of-the-Month-Club" und "Columbia House" an das Investmentunternehmen. Mehrere Millionen Katalog- und Internetkunden zählte die Bertelsmann AG zu diesem Zeitpunkt. Im Mai hatte Najafi Companies dann auch die französischsprachigen Geschäfte der DirektGroup Bertelsmann übernommen.
Wie "Publishers Weekly" meldete, ist es durchaus möglich, dass weitere Interessenten ein Transaktionsangebot abgegeben haben. Eine Kaufentscheidung wird dem Magazin zufolge bis Ende des Monats erwartet. Mehr als 7000 Mitarbeiter sind bei Borders beschäftigt. Diese bangen nun um ihre Arbeitsplätze, da noch unklar ist, wieviele und welche Filialen durch einen neuen Investor fortgeführt werden.