Die Sonntagsfrage: Sophie Pfeiffer

Was sind Ihre literarischen Lieblinge dieses Sommers?

31. Juli 2011
Redaktion Börsenblatt
Bisher war dieser Sommer sehr durchwachsen – und lud häufiger zum Lesen als zum Baden ein. Welche Sommerlektüre ihr am besten gefallen hat, haben wir die Kieler Buchhändlerin Sophie Pfeiffer gefragt. Drei aktuelle Lieblinge sind dabei, aber auch ein Klassiker, den es sich wiederzulesen lohnt.

"Mir sind in diesem Sommer vor allem die neuesten Bücher von Peter Stamm, Zsuzsa Bánk und Siri Hustvedt aufgefallen:

Peter Stamms neue Erzählungen in „Seerücken“ haben mich ganz besonders wegen ihrer Sprache beeindruckt – und durch das, was nicht ausgesprochen wird. Es sind eher ruhige Texte, sehr ernst und gar nicht fröhlich.

„Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bánk gefallen mir vor allem wegen der Stimmung. In dem Buch geht es um zwei kleine Mädchen, die sich in einem Dorf kennenlernen. Die Mutter des einen Kindes, die aus einer Artistenfamilie stammt, ist „anders“ als die anderen im Dorf. Sie ist unkonventionell, lebt in einer Baracke, in der die Wände nicht gestrichen sind, lebt so in den Tag hinein. Das sind Geschichten, in denen ich mich wiederfinden kann.

Bei Siri Hustvedts Roman „Sommer ohne Männer“ – worin eine Frau sich von ihrem Mann trennt und in ihre Provinzheimat zurückkehrt – gefällt mir die Art, wie sie Menschen beschreibt. Das hat mir auch an ihren früheren Büchern sehr gefallen."

Und gibt es in diesem Sommer auch einen Klassiker, den man unbedingt wiederlesen sollte?

"Ja, 'Washington Square' von Henry James – die Geschichte einer Frau, die sich aus dem goldenen Käfig, in dem sie von ihrem reichen Vater gehalten wird, befreit."