"Wir halten den Genossenschaftsgedanken nach wie vor für eine absolut notwendige Idee, nur die Umsetzung ist leider bei der eBuch so fragwürdig, dass wir dort für uns keine Perspektive mehr sehen", so die Gründungsmitglieder der eBuch in ihrem Schreiben. Sie gehen dabei auch auf Konflikte ein, die bis in das Jahr 2007 zurückreichen, als Brigitta Lange noch Vorstandsmitglied bei eBuch war.
Gegen die Buchhandlung läuft aufgrund der damaligen Streitpunkte offenbar ein internes Ausschlussverfahren. Die Buchhandlung sollte, wie die Sortimenterinnen schreiben, laut Vorstandsbeschluss bereits zum 31. Dezember 2010 aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden. Dagegen legten die Inhaberinnen jedoch Widerspruch ein.
Wie aus dem Brief der beiden Buchhändlerinnen hervorgeht, sollte am 3. Oktober ein Berufungsausschuss über den Widerspruch entscheiden. Jetzt haben sich Hilberath und Lange "schweren Herzens" und "nach reiflicher Überlegung und Abwägung" dazu entschieden, aus der Genossenschaft auszutreten. Sie kritisieren mögliche wirtschaftliche Interessensverflechtungen an der eBuch-Spitze: "Warum stellt niemand die Frage, wer eigentlich wirklich von der Genossenschaft profitiert und in welcher Weise?". Auch die Arbeit des Aufsichtsrats wirft für die Buchhändlerinnen Fragen auf: Seine Aufgabe sei es, den Vorstand zu kontrollieren – und zu prüfen, ob die Aktivitäten der Genossenschaft den Mitgliedern dienlich seien: "Seine Aufgabe ist es nicht, alles einfach zu akzeptieren, was der Vorstand tut."