Herr Seeger, warum haben Sie sich von Thalia kaufen lassen?
Unser gemeinsames Ziel ist es, Lesern nun bald die komplette Palette der E-Reading-Möglichkeiten für eine umfassende User-Experience anzubieten: Apps, einen spezialisierten Reader, den Vertrieb über klassische Webshops – und all das kombiniert mit der hohen Beratungskompetenz und dem Service eines Multichannel-Buchhändlers, der stationär und online sehr gut aufgestellt ist.
Nun bestehen drei Plattformen unter einem Dach: thalia.de, buch.de und textunes. Wie geht es mit diesen dreien weiter?
Wir wollen in absehbarer Zeit hinsichtlich der technischen Grundlage das Beste aller drei Welten zusammenführen. Im Fokus steht dabei immer die Convenience für den Endkunden.
Der Oyo war also nicht allein seligmachend?
Tablets, Smartphones und spezialisierte Reader werden in unterschiedlichen Lebenssituationen zum Lesen eingesetzt. Das Interesse am Lesen digitaler Inhalte auf mobilen Endgeräten hat im letzten Jahr jedenfalls stark zugenommen. Tablets werden oft als couchtable device – also zuhause – verwendet. Unterwegs kommen oft andere Geräte, wie z.B. Smartphones, zum Einsatz.
Bisher ist textunes Innovationsdienstleister für Hugendubel. Wie geht diese Kooperation weiter?
Durch den neuen Eigentümer-Status von textunes nach der Übernahme wird unser Dienstleistungs- und Vertriebsverhältnis zu unseren bisherigen Kunden nicht beeinflusst.
Geht es konkreter?
Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich mich dazu derzeit nicht konkreter äußern kann.
Bleiben Ihre Geschäftsbeziehungen zu den Verlagen bestehen?
Natürlich. Textunes ist in erster Linie eine Handelsplattform für mittlerweile über 300 Verlage. Darüber hinaus bieten wir Lösungen für Verlage an, die sie bei Herstellung und Vertrieb von enhanced Content (z.B. interaktive und multimediale E-Books, Comics in E-Book-Form etc.) unterstützt. Auch in Zukunft werden wir diese Lösungen anbieten, die für Verlage interessant sind und aus denen Produkte entstehen, die Kunden begeistern.
Wie weit bleibt textunes eigenständig?
Wir bleiben operativ selbständig und werden weiterhin von unserem Standort Berlin aus agieren. Geschäftsführung und Team bleiben erhalten, alle bleiben an Bord. Gerade in unserem dynamischen Start-up-Charakter hat ja Thalia unsere Stärken gesehen.