In Neunburg gab es noch nie eine Buchhandlung, nun wollen Sie einen Buchhändler herlocken. Wie gehen Sie vor?
Wie haben den schönsten, freien Laden, direkt gegenüber vom Rathaus, für die neue Buchhandlung reserviert. Und wir haben unser Anliegen über das örtliche Wochenblatt verbreitet.
Wie ist die Resonanz?
Sechs Interessenten haben sich schon gemeldet, darunter drei, die ernsthaft interessiert scheinen. Alle sind gelernte Buchhändler, manche führen bereits eine Buchhandlung.
Der schönste Laden Neunburgs also. Wie muss man sich den vorstellen?
120 Quadratmeter Verkaufsfläche gleich gegenüber dem Rathaus. Der Laden ist lichtdurchflutet dank vieler Fenster, die zur Haupstraße gehen und werbewirksam dekoriert werden können. Das Gebäude wurde 2001 komplett saniert.
Und was wünscht sich die Stadt von ihrem Buchhändler?
Ein kreatives Sortiment aus Büchern, Hörbüchern, DVDs und CDs. Auch ein kleines Stehcafé wäre zumindest möglich.
Wie hoch ist denn die Miete?
Die Monatsmiete liegt im unteren dreistelligen Bereich.
Warum ausgerechnet eine Buchhandlung und nicht einen Bio- oder Spielwarenladen?
Wir haben ein Stadtentwicklungskonzept erstellen lassen und eine Buchhandlung gehörte zu den Geschäften, die in Neunburg noch fehlen.
Vielleicht ja aus gutem Grund. Reicht die Bücherlust, die Kaufkraft, das Kundenaufkommen für ein Sortiment?
Wir sind sicher. Und wir werden Stolz auf unsere Buchhandlung sein und sie unterstützen, zum Beispiel in unserer städtischen Werbung, mit Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich werde sicher zu den besten Kunden gehören und freue mich schon darauf, meine Lektüre endlich vor Ort kaufen zu können.
Wird Neunburg zum ersten Mal auf diese Weise beim Flächenmanagement aktiv?
Ja, aber wir wollen weitermachen. Wenn der Buchhändler in trockenen Tüchern ist, kümmern wir uns um einen Pächter für ein altes, stillgelegtes Kino. Eine Bar, Filmwochen zu bestimmten Themen - da geht einiges. Wir wollen, dass die Leute nach Neunburg fahren statt nach Regensburg.
