Schließung

Aus für "kleine Buchläden" in Berlin

22. August 2011
von Börsenblatt
Zum Ende des Jahres wird der kleine Buchladen im Berliner Karl-Liebknecht-Haus schließen. Auch der kleine Buchladen in Marzahn steht offenbar vor dem Aus.
"Wir erwirtschaften einfach die Miete nicht mehr", so Geschäftsführerin Birgit Hoffmann (60) gegenüber boersenblatt.net. Für Hoffmann und ihre beiden Kolleginnen geht damit eine Ära zu Ende. Im Karl-Liebknecht-Haus, dem Standort der Parteizentrale der LINKEN, hatten die Buchhändlerinnen "politische und ostdeutsche Literatur" und ein Antiquariat betrieben. "Wir können alle drei nicht davon leben", räumt Hoffmann ein, die zukünftig als reisende Buchhändlerin tätig sein will. Außerdem würde sie gerne den geschützten Namen "Der kleine Buchladen" erwerben. "Wer nach uns die Räume bezieht, ist noch völlig unklar", äußert sich Hoffmann über die zukünftige Nutzung des Ladenlokals. Zwei Jahre lang war sie auf der Suche nach einem Nachfolger gewesen und hatte auch schon junge Interessenten gefunden. 24 Stunden vor Vertragsunterzeichnung platzte dann das Geschäft: "Unsere Nachfolger könnten die Miete in Höhe von 1000 Euro ebenfalls nicht erwirtschaften - das wäre unverantwortlich", so Hoffmann. Bereits seit mehreren Monaten konnte der "kleine Buchladen" die Miete nicht mehr zahlen. Auch in "Marzahns kleinem Buchladen" soll die Lage mehr als angespannt sein: "Dort wird der Hauptumsatz mittlerweile über das Antiquariat und das Internet erzielt. Das Ladengeschäft ist ein reiner Kostenfaktor", berichtet Hoffmann. Zukünftig werde sich der kleine Buchladen in Marzahn daher wohl auf das Antiquariat und den Onlineshop beschränken um Kosten einzusparen.