„Ja, das ist unser Sommer. Wir sind geradezu euphorisch. Die Bundesgartenschau hatte alles in allem mit zwei Millionen Besuchern gerechnet, jetzt sieht es so aus, als würden wir bis zum Schlusspfiff am 16. Oktober sogar an der Drei-Millionen-Marke kratzen. An 185 Tagen finden 3.000 kulturelle Veranstaltungen statt und Reuffel ist mit Lesungen und einem Kinderprogramm dabei. Wir sind froh, mit unserer Buchhandlung Teil des Ganzen zu sein.
Besonders viel Spaß macht uns der „Garten der Poesie", den wir gemeinsam mit dem Stadttheater Koblenz entwickelt haben. Täglich um 15 Uhr trägt ein Schauspieler aus dem Ensemble ein Gedicht im Paradiesgarten an der St. Kastor –Kirche vor. Jeder Auftritt wird mit der Kamera festgehalten – die Videos sind auf unserer Facebook-Seite abrufbar.
Maskottchen der Poesie-Reihe ist ein lesender Gartenzwerg. Er gehört zu einer Palette von rund 40 Nonbooks, die wir als Buchhandlung speziell für die Bundesgartenschau entwickelt haben und natürlich auch in unseren Pavillons auf dem Buga-Gelände anbieten. Zu unseren offiziellen Buga-Andenken wie Fächer, Strohhüte und Taschen gesellen sich dabei Koblenz-Produkte, etwa eine spezielle Glasserie mit der Stadtsilhouette, die wir mit einem Unternehmen aus der Umgebung gefertigt haben.
Für die Region und aus der Region – das ist das Motto, unter dem wir unsere Nonbooks produzieren. Das macht uns sehr viel Spaß, aber man muss auch geschmackssicher sein, wenn solche Produkte zur Buchhandlung passen sollen. Nicht zuletzt haben wir auch richtig Geld in die Hand genommen, um das alles zu herzustellen. Belohnt werden wir derzeit durch einen gewissen Domino-Effekt. Die Koblenz-Touristik ist von unseren Artikeln ebenfalls begeistert und verkauft sie jetzt mit. Auch in unserem Online-Shop zur Buga sind sie zu haben.
Aber natürlich spielt auch das Buch eine gewichtige Rolle – etwa der Katalog zur großen Ausstellung auf der Festung Ehrenbreitstein oder die beiden Buga-Krimis „Engelskraut" von Gabriele Keiser und „Blütenpracht" von Heinz-Peter Baecker.
Rund zwei Jahre haben wir in die Vorbereitung der Bundesgartenschau gesteckt. Wie groß der wirtschaftliche Erfolg für uns sein wird, zeigt sich erst, wenn die Tore schließen. Denn abgerechnet wird immer zum Schluss. Wir hoffen aber sehr, dass vieles, was wir jetzt angestoßen haben, in die Zukunft hinein wirkt.
Was mir persönlich besonders gut gefällt: Jenseits der Touristenströme gibt die Bundesgartenschau den Koblenzern ihre Stadt zurück. Die Bürger entdecken die Festung Ehrenbreitstein, das bislang unzugängliche Schloss und das Deutsche Eck ganz neu für sich. Viele haben Dauerkarten, einige besuchen fast täglich bei Wind und Wetter unseren „Garten der Poesie", der ein toller Selbstläufer geworden ist."