Auszeichnung für exzellente Lehrwerke

„Schulbuch des Jahres 2012“ gesucht

1. September 2011
Redaktion Börsenblatt
Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig und die Leipziger Buchmesse haben einen Preis für das „Schulbuch des Jahres“ ins Leben gerufen. Die neue Auszeichnung wird erstmals am 16. März 2012 in drei Fächergruppen an je einen in Qualität und Innovationskraft herausragenden Titel verliehen.
Neben den Jurypreisen wird in einer vierten Kategorie ein Titel mit dem „Lehrerpreis“ ausgezeichnet. Ab sofort können Lehrerinnen und Lehrer online für ihren Favoriten votieren. Die Schirmherrschaft über den Wettbewerb hat die Kultusministerkonferenz der Länder übernommen.

Auch in digitalen Zeiten ist das oft totgesagte Schulbuch nach wie vor das wichtigste Medium im Klassenraum. Es erweist sich als äußerst lebendig und findet weit über seinen eigentlichen Wirkungsraum, der Schule, öffentliche Aufmerksamkeit in Politik, Medien und Gesellschaft. „Mit der neuen Auszeichnung wollen wir die öffentliche Debatte um Lehrwerke anregen, ohne in die oft geübte Schulbuchschelte zu verfallen“, erklärt Simone Lässig, Direktorin des GEI und Vorsitzende der Jury. „Viel wichtiger erscheint uns, herausragende Titel als positive Beispiele hervorzuheben und auf diesem Weg einen Anreiz für Qualitätsentwicklung und Innovation zu setzen.“ Die Kooperationspartner GEI und Leipziger Buchmesse versprechen sich starke gesellschaftliche und bildungspolitische Signalwirkung: „Das Thema Schulbuch hat seit jeher eine zentrale Stellung in unserem Bildungsbereich“, bekräftigte Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. „Mit der Prämierung exzellenter Schulbücher wollen wir einen Beitrag zur Qualifizierung der Bildungsangebote leisten.“

Ausgezeichnet wird je ein Schulbuch aus den Fächergruppen „Gesellschafts-wissenschaften und Geschichte“, „MINT“ (Mathematik/ Informatik/ Naturwissenschaften/Technik) und „Sprachen“. Die Jury bewertet dabei die Umsetzung des fachlichen und didaktischen Gesamtkonzepts der nominierten Schulbücher und legt besonderes Augenmerk darauf, ob sie neue Wege abseits althergebrachter Pfade beschreiten. Im Januar 2012 wird die Jury in jeder der Fachdomänen drei Titel öffentlich nominieren – aus dieser Auswahl werden dann die drei Sieger gekürt.

Parallel wurde heute die Abstimmung zum „Lehrerpreis“ eröffnet. Unter der Adresse www.schulbuch-des-jahres.de können Lehrkräfte bis zum 31. Oktober ihre Stimme für ein Schulbuch ihrer Wahl und ein kurzes Statement zu ihrem Favoriten abgeben. Unter allen Teilnehmern verlosen GEI und  Leipziger Messe 25 Freikarten für die Buchmesse und die Verleihungs-Zeremonie.

Das 1951 vom Braunschweiger Historiker Georg Eckert gegründete GEI hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Zentrum für die vergleichende Analyse von Schulbüchern und ihre gesellschaftlichen Kontexte profiliert. Der Bildungsbereich der Leipziger Buchmesse, der in diesem Jahr von rund 24.000 Lehrern und Erziehern besucht wurde, gilt als eine ihrer tragenden Säulen und wichtigste Bildungs-Veranstaltung in den Neuen Bundesländern. Mehr als zehn Prozent der Aussteller (2011: 2150) präsentierten Angebote im Bildungs-Segment, davon etwa die Hälfte im Bereich Schulbuch/Bildungsmedien.

 

* auf dem Foto v.l.n.r.: Prof. Dr. Karl-Heinrich Pohl (Juryvorsitz der Fächergruppe Gesellschaftswissenschaften/Geschichte), Prof. Dr. Simone Lässig (Direktorin des GEI und Juryvorsitzende), Daniel Stange (GEI, Projektkoordinator), Oliver Zille (Direktor der Leipziger Buchmesse) und Prof. Dr. Erich Thies (Generalsekretär der Kultusministerkonferenz)