Douglas

Buchhandelskette als Dreingabe?

22. Februar 2012
von Börsenblatt
Um die Zukunft von Douglas und Thalia wird weiter spekuliert. Mehrere Investoren sind offenbar auf den Plan getreten. Droht dem Hagener Mischkonzern die Zerschlagung? Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.
Die Geister, die ich rief … Es war zum Jahresauftakt, als Douglas-Chef Henning Kreke das Wort "Finanzinvestoren" aussprach. Mit deren Hilfe wollen er und seine Familie ihre Anteile an Douglas erhöhen. Diese Geister wird er nun nicht mehr los. Apax, BC Partners sowie Permira sind angeblich auf den Plan getreten, führen mit Douglas Gespräche – und diktieren die Bedingungen. So wolle man, natürlich, nur um die hübschen und attraktiven Bräute in Gestalt der Parfümerien und der Schmuckgeschäfte werben. Die Töchter Buchhandel, Bekleidung und Süßwaren könnten gern woanders ein neues Heim finden. Und wenn Douglas das Trio nicht vor einem finanziellen Engagement der Investoren unter die Haube bekommen sollte, werde man für fünf Töchter wohl nur ungleich mehr zahlen als für zwei. Mit schwer vermittelbaren Kandidatinnen hat man sich in der Investorenszene noch nie gern aufgehalten.

Im Klartext: Die Geldgeber könnten bis zu drei Unternehmensbereiche, darunter auch den Buchhandel, mal eben so mit dazu bekommen. Als Dreingabe zum Paket. Umsonst quasi.

Doch wie das Leben so spielt: Was dem einen nichts ist, ist dem anderen alles. Der amerikanische Investor Najafi Companies etwa kann sich für Thalia erwärmen und macht der Kette offenbar bereits schöne Augen. Bekannt ist das Unternehmen in der Branche dadurch, dass es unter anderem die französischen Buchclubs von Bertelsmann gekauft hat. Darüber hinaus hat Najafi zahlreiche, auch illustre Invests getätigt, schließlich investiere man gern mal abseits des "Massengeschmacks".

Neben den Investoren geistert aber noch ein weiterer Player durch die Szene: der Drogist Erwin Müller, der seine Douglas-Anteile schon bald aufstocken und damit erheblichen Einfluss auf alle weiteren Entscheidungen erlangen könnte. Diese Gemengelage bietet ausreichend Stoff für weitere Folgen.

Lesen Sie dazu auch die Beiträge im kommenden Börsenblatt, Heft 8 (Seite 17 und 18).