Neueröffnung in Tettnang

Montfort geht - Stadtbuchhandlung kommt

29. Februar 2012
Redaktion Börsenblatt
Im schwäbischen Tettnang schließt Marianne Marschall ihre Buchhandlung Montfort. Nach einem einmonatigen Umbau eröffnen Dominik Souard und Susanne Lorinser in den Räumen eine weitere Stadtbuchhandlungsfiliale.
37 Jahre lang führte Marianne Marschall in ihrem Sortiment Tettnang das Ruder, zumeist von Ravensburg aus, wo die Buchhändlerin ein weiteres Sortiment besitzt. Es sei Zeit, in den "Unruhstand zu gehen" und das Geschäft in jüngere Hände zu übergeben, so Marschall gegenüber der "Schwäbischen Zeitung".

Die hat sie in ihrem ehemaligen Lehrling, Dominik Souard, gefunden: "Anfang der 90er Jahre habe ich in Ravensburg und Tettnang bei Frau Marschall meine Ausbildung gemacht", erklärt Bouard. Besonders schön sei es darum, nach Tettnang zurückzukehren: "Das schließt sich ein Kreis." In seiner Ausbildung habe er im Buchhandel seine "eigene Heimat" gefunden. Marschall verdanke er persönlich sehr viel: "Ich habe viel gelernt". Mittlerweile führt der Buchhändler gemeinsam mit Susanne Lorinser vier eigene Buchläden: In Leutkirch, Wangen, Weingarten und Bad Waldsee. Nun kommt eine weitere Filiale in Tettnang hinzu.

Rund 250 Quadratmeter Verkaufsfläche werden nach dem Umbau ebenerdig zum Bücherstöben einladen. "Die erste Etage wird liquidiert". Die neuen Räume sollen übersichtlich und barrierefrei sein. Übernommen hat Souard zwar den Buchbestand und die Mitarbeiter (zwi Vollzeitkräfte und einen Lehrling), allerdings handelt es sich um eine Neugründung und nicht um eine Rechtsnachfolge. Auch bei der Inneneinrichtung, der Beleuchtung und dem Mobiliar will die Stadtbuchhandlung neue Wege gehen: "Wir legen großen Wert auf eine moderne Wohlfühlatmosphäre, die richtige Beleuchtung und einen Mix aus modernem, hochwertigen Mobiliar und andererseits alten Sesseln", so Souard. Spielmöglichkeiten für Kinder und eine Leseecke mit Kaffeestation seien heute eine Selbstverständlichkeit.

Die Mischung von Alt und Neu setzt sich im Angebot fort: Auch den KNV-E-Reader iriver WiFi und E-Books will die Stadtbuchhandlung anbieten, so wie in den übrigen Filialen. "Das ist ein Zukunftsmarkt, bedeutende Umsätze erzielen wir aber noch nicht", meint Souard. Wie lange das "experimentelle Stadium" noch andauert, dazu wagt er keine Prognose. Fest steht für ihn aber, dass er als Sortimenter mit Beratung und Serviceleistung punkten kann und muss.

"Überraschende Serviceangebote, die verblüffen", das wolle er bieten - in allen bereichen. Etwa mit "Second Hand-Büchern": Er kaufe Bücher seiner Kunden zurück und biete ihnen auch gebrauchte Ware an. "Man muss den großen Onlinern etwas entgegensetzen", kommentiert er das Konzept.

Der Startschuss soll am 31. März fallen.