Mit der Wiederbelebung will sich der "Europa Verlag Berlin München Wien" der Presseinformation zufolge in seinem Programm den "künftigen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen widmen". Dabei auch Personen berücksichtigen, die den anstehenden globalen Veränderungsprozess nachhaltig beeinflussen können.
Der Europa Verlag wurde 1933 von Emil Oprecht in der Schweiz gegründet, fährt die Mitteilung fort, um verfolgten Autoren und verbotenen Manuskripten ein Forum zu bieten. In dem halben Jahrhundert des Bestehens seines Verlages standen im Programm Autoren und Bücher im Vordergrund, die für die Würde und Freiheit des Menschen eintraten.
Auch der 1946 von Oprecht in Wien gegründete Schwesterverlag, der 1947 sein erstes Programm vorlegte, sah es als seine Aufgabe an, "im Ringen der Anschauungen für europäischen Geist und humanitäre Gesinnung eine Tribüne zu sein". Im Jahr nach Oprechts Tod, 1953, ging das Wiener Unternehmen an den Österreichischen Gewerkschaftsbund, der das Werk von Arthur Koestler fortsetzte, Manès Sperber entdeckte und ein allgemeines belletristisches und Sachbuch-Programm verlegte. 1993 wurde der Wiener Verlag stillgelegt, der Europa Verlag ging in den Besitz von Otto Wolff von Amerongen und Salomon Oppenheim über und zog nach München. Später, nach dem Erwerb durch die Senator Entertainment AG nach Hamburg. Im Jahr 2005 wurden die verlegerischen Aktivitäten eingestellt.
Der Züricher Schwesterverlag Europa Verlag Zürich wurde vor einigen Jahren von dem Verleger Lars Schultze-Kossack ebenfalls wieder eröffnet. Beide Verlage haben vereinbart, so die Presseinformation, künftig eine kollegiale Koexistenz zu führen und sich dabei gegenseitig zu unterstützen.