Urheberrecht

Großreinemachen

30. Mai 2012
Redaktion Börsenblatt
Amazon und Google gehen seit Kurzem entschiedener gegen plagiierte Werke oder Links zu illegal ins Netz geladenen Inhalten vor.
Zwei Internetgiganten wollen künftig keine Plagiate und illegalen Links mehr tolerieren:

■    So hat Google via Unternehmensblog angekündigt, aus seiner Websuche Links zu urheberrechtlich geschützten Inhalten auf Filesharing-Plattformen, Tauschbörsen oder Streaming-Portalen zu entfernen. Hintergrund ist das Urteil zum Rechtsstreit zwischen Youtube und der Gema, das eine Sperrung zahlreicher geschützter Inhalte zur Folge hatte.

■    Amazon hat seine Regeln für den Kindle Store verschärft, wie der Blog Paidcontent.org meldet. Demnach will der Online-Händler künftig keine Titel mehr zum Verkauf im E-Book-Shop zulassen, die sich gemeinfreier, allgemein im Internet zugänglicher Werke bedienen – es sei denn, man sei im Besitz des Copyrights für eine bestimmte Ausgabe. Außerdem wolle man alle Titel ausschließen, die sich nicht oder in unzureichen-dem Maße von anderen Büchern unterscheiden.

Amazon reagiert damit auf die Flut an plagiierten Titeln, die den Kindle Store überschwemmen und auch die Kindle Lending Library (Kindle-Leihbibliothek) erreicht haben. Außerdem war dem Online-Händler vor zwei Monaten eine Strafanzeige ins Haus geflattert, weil über den Amazon Marketplace raubkopierte Print-on-Demand-Ausgaben der historisch-kritischen Kafka-Ausgabe aus dem Stroemfeld Verlag vertrieben wurden.