Er begeisterte sich, so berichtete er, für Gedichte aus der Cotta'schen Handbibliothek des Vaters und Karl May ebenso wie für Kafka und Kierkegaard, erzählte von den Lebenssituationen, in denen er auf bestimmte Bücher stieß – und pries am Ende das Lesen als gesteigerte Daseinsform: „Lesen ist ein jederzeit hervorrufbares Pfingsten, es ist ein höheres Verstehen.“ Alle Bücher bewahre er auf , und deshalb, sagte Walser augenzwinkernd, müsse er sich hin und wieder gegen die Versuchung wehren, aus den Olms-Katalogen all das zu bestellen, was er von dort haben wolle.
m Ausstellungsraum des Center for World Music, das eine der größten Sammlungen ethnologischer Musikinstrumente in Europa beherbergt, hielten der Buchwissenschaftler und Anglizist Bernhard Fabian von der Universität Münster und der Philologe Clemens Zintzen, ehemaliger Präsident der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, ihre Lobreden. Der Rahmen passte, denn ebenso wie dem Center for World Music geht es Walter Georg Olms in seinem verlegerischen Schaffen um Bewahrung von Kultur. Die Laudatoren hoben dies hervor: Mit dem Projekt, nach dem Krieg seltene, schwer zugängliche oder zerstörte Titel von wissenschaftlicher Relevanz als Reprints nachzudrucken oder als Mircofiches herauszugeben, habe Olms der Forschung große Dienste erwiesen, sagte Fabian. Zintzen hob unter anderem die Reihe „Bibliothek verbrannter Bücher“ hervor, die der Verlag zusammen mit dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien heraus gibt und die Autoren umfasst, die der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 zum Opfer gefallen waren. Bislang ist eine Kassette mit zehn Titeln erschienen, die Olms „großzügig auch vielen Schulen zur Verfügung gestellt“ habe, so Zintzen.