Eigentümer verzichten auf Börsengang

Bertelsmann soll nicht an die Börse

3. September 2012
von Börsenblatt
Der Medienkonzern Bertelsmann strebt nicht mehr an die Börse, meldet das "Handelsblatt". Dem Unternehmen fehle eine "kontinuierliche Wachstumsstory".

"Der Börsengang ist vom Tisch. Die Familie will keinen IPO“, zitiert das "Handelsblatt" einen Vertrauten der Eigentümerfamilie Mohn. "Für einen Börsengang fehlt dem Konzern zudem eine kontinuierliche Wachstumsstory", sagte er zur Begründung für die ablehnende Haltung.

Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe habe einem möglichen Börsengang bisher positiv gegenüber gestanden, so das Handelsblatt. Die Option des Börsengangs hätten die Alleineigentümer, die Familie Mohn, nun gestrichen.

Der Zeitung zufolge wollen Liz Mohn und ihr Sohn Christoph bei der Finanzierung von Zukäufen neben Eigenkapital auch Fremdkapital zum Beispiel über Unternehmensanleihen aufnehmen. Dafür würden sie eine höhere Verschuldung in Kauf nehmen. "Den Verschuldungsgrad auf 3,2 zu erhöhen, ist für den Konzern kein Problem", zitierte das Blatt einen Mohn-Vertrauten. Bislang habe als Regel gegolten, dass das Verhältnis der wirtschaftlichen Schulden zum operativen Ergebnis (Ebitda), im Finanzjargon auch Leverage-Faktor genannt, maximal 2,5 betragen kann.