Mit Gefühlen ist das so eine Sache. Sie können trügerisch sein oder aber man kann mit ihnen genau richtig liegen. Etwa mit dem Gefühl, dass es den kleineren Buchhandlungen in den vergangenen Monaten spürbar besser ging als den Großen. Was bisher in erster Linie Spekulation war und sich nicht in großem Stil belegen ließ, lässt sich jetzt auch mit Zahlen untermauern.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des Börsenvereins nämlich lassen erkennen, dass die unteren Umsatzgrößenklassen sowohl im Rückblick auf das erste Halbjahr als auch in der Vorausschau auf das zweite Halbjahr wesentlich positivere Aussagen zu Protokoll gegeben haben als die größeren Buchhändler. Damit ist zumindest von etwa 600 Sortimentern der Beweis geführt, dass die Krise der Großen nicht unbedingt eine des gesamten Buchhandels ist.
Allerdings spielt auch bei den kleineren Unternehmen die Suche nach neuen Erlösquellen eine wichtige Rolle. Nicht so sehr, wie bei den Filialisten, die Sache mit den Non-Books und den Spielwaren – derzeit steht der Verkauf von E-Books und Readern weit oben auf der Agenda. Hier gibt es Nachholbedarf. Immerhin ein Viertel der Sortimenter will E-Books anbieten, 17 Prozent wollen mithilfe von Readern positiven Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung nehmen. Da kommen Angebote wie etwa die Joker-E-Book-Card gerade richtig. Das Gutscheinmodell lässt sich im anstehenden Weihnachtsgeschäft bestens testen. Denn wenn zum Fest keine E-Book-Geschenkgutscheine gekauft werden, wann dann?
Überhaupt, Weihnachten: Der Buchhandel hat noch vieles nachzuholen auf den letzten Metern des Jahres. Und auch hier sind es wieder die kleineren Sortimente, die daran glauben, dass sie einiges werden reißen können. Mit Büchern vor allem, versteht sich. Gedruckt und eben digital.