Mit dem angenommenen Umsatz von 9,6 Milliarden Euro bleiben die Erlöse danach im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC stützt ihre Prognose, anlässlich der Frankfurter Buchmesse erstellt, etwa auf die positiven Impulse im Bereich Belletristik. Dieser werde voraussichtlich um 4,3 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro zulegen. Besonders starken Anteil daran habe der wachsende Absatz von E-Books: Dieser steige 2012 um mehr als 260 Prozent auf 175 Millionen Euro.
Dagegen rechnet PwC im Segment Schul- und Lehrbücher aufgrund des demografischen Wandels mit einem Rückgang von 3,5 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro und bei Sach- und Fachbüchern um 4,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. In den kommenden fünf Jahren soll der deutsche Buchmarkt stabil bleiben: Für 2016 rechnet PwC mit einen Gesamtumsatz von 9,57 Milliarden Euro.
"Der Buchmarkt ist grundsätzlich eines der stabilsten Segmente im Medienbereich und zudem relativ konjunkturunabhängig", sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC in Deutschland, in der Medieninformation. "Die Verlagerung von Inhalten und Vertrieb ins Internet verändern aber den Buchmarkt rasant."
Das klassische Sortiment verliere zunehmend an Bedeutung – zugunsten des Onlinebuchhandels, der mittlerweile für rund 15 Prozent aller physischen Buchkäufe verantwortlich sei. Während die Print-Umsätze im Bereich Belletristik bis 2016 im Schnitt jährlich um 1,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro sinken, steige der Absatz mit E-Books im gleichen Zeitraum jährlich um durchschnittlich 68 Prozent auf 650 Millionen Euro. Der Umsatzanteil der elektronischen Bücher am Belletristikmarkt soll laut PwC-Prognose 2016 bereits bei 13 Prozent liegen. Ein Grund: das zunehmende Aufkommen von (preisgünstigen) E-Readern und multifunktionalen Tablets.
Zudem sind die Verbraucher beim E-Book besonders preissensibel, so die PwC-Experten. 60 Prozent entscheiden sich nur dann für ein E-Book, wenn es deutlich günstiger sei als die gedruckte Ausgabe. Daher würden elektronische Bücher derzeit im Durchschnitt 20 Prozent billiger angeboten. Dabei fällt bei E-Books in Deutschland der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent an, während bei gedruckten Exemplaren der reduzierte Steuersatz von sieben Prozent angewendet wird. Die Möglichkeiten, den Mehrwertsteuersatz für gedruckte und elektronische Bücher anzugleichen, würden derzeit von der EU-Kommission geprüft.