Die vom Landgericht Mannheim erlassene einstweilige Verfügung wurde dem Verlag gestern zugestellt. Selbstverständlich werde Heyne die EV akzeptieren, sagte Genzler. Der Vertrieb sei eingestellt worden, die bereits an den Handel ausgelieferten Bücher dürften jedoch abverkauft werden. Die Startauflage gibt Genzler mit 50.000 an, 40.000 Exemplare sind im Handel. In der kommenden Woche soll eine korrigierte Fassung vorliegen - und nach Prüfung des umfangreichen Schriftsatzes Widerspruch gegen die EV eingelegt werden. Bei der Pressekonferenz gab es das Kachelmann-Buch nur geschwärzt.
Das "Hochwürgen der Vergangenheit" sei ihm ein echtes Anliegen gewesen, sagte Kachelmann auf der Buchmesse. Er und seine Frau, die maßgeblich an dem Buch mitgeschrieben hat, wollten mit ihrem Buch eine Debatte über die Rolle der Justiz und der Medien anstoßen. "Falschbeschuldigungen müssen erkannt und bestraft werden", sagte Kachelmann. Die beiden planen den Aufbau eines Netzwerkes, das Vergewaltigungsopfern ebenso wie zu Unrecht als Vergewaltiger Beschuldigten offen stehen soll.