In der Jurybegründung heißt es: "Brigitte Hamann legt mit dem objektiven Blick einer nicht gebürtigen Österreicherin die Identität dieses Landes offen. In ihren wissenschaftlichen Büchern versteht es die Historikerin Hamann, breiten Leserschichten die komplexe Geschichte des einzigartigen Vielvölkergebildes Österreich durch eine ebenso fundierte, wie lesbare und prägnante Darstellung nahe zu bringen. In ihren kenntnisreichen Analysen unseres Landes zeigt sie immer wieder auf, wie fehlende Toleranz in den vielen Kultur- und Sprachräumen der k.u.k-Monarchie zur Ausgangsbasis für die Katastrophen des 20. Jahrhunderts wurde." Das mache sie auch zu einer gefragten Kommentatorin zeitgeschichtlicher Entwicklungen, wobei Hamann in dieser Funktion nie versäume, als Mahnerin aufzutreten: "In ihren Arbeiten appelliert sie, alles zu tun, um die Entstehung von Notsituationen zu vermeiden, wie sie etwa zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen haben. Insbesondere vor dem Hintergrund aktueller krisenhafter Situationen in Europa sind mahnende Stimmen wie jene von Brigitte Hamann unverzichtbar."
Der Preis wird am 22. November im Rahmen der BUCH WIEN 12 um 16.00 Uhr im Wiener Rathaus überreicht. Die Laudatio hält Erika Pluhar.
Brigitte Hamann, geboren 1940 in Essen, promovierte Historikerin, ist durch ihre zahlreichen Bücher zur Geschichte Österreichs und des Nationalsozialismus auch international bekannt geworden. Zuletzt erschien von der Preisträgerin im Piper Verlag u. a.: "Österreich. Ein historisches Porträt" (2009), "Hitlers Edeljude. Das Leben des Armenarztes Eduard Bloch" (2008) und "Mozart. Sein Leben und seine Zeit" (2006).
Der Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln wird 2012 bereits zum 23. Mal gemeinsam vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich verliehen.