Bertelsmann expandiert im Reich der Mitte

"Ein hochattraktiver Markt"

26. Oktober 2012
Redaktion Börsenblatt
Anlässlich der ersten Bertelsmann China Conference in Peking verkündet das Unternehmen, künftig verstärkt auch Investitionen in Bildung und digitale Medien in der Volksrepublik zu planen. Die regionale Expansion zähle zu den strategischen Prioritäten des Konzerns.
"China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde ist für uns ein hochattraktiver Markt", erklärte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe in Peking. "Der Mediensektor verzeichnet zweistellige Zuwachsraten, und die Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen haben sich in jüngster Zeit verbessert. Das gilt vor allem für die Bereiche digitale Medien und Education, in die wir künftig verstärkt investieren wollen – weltweit, aber eben auch in China." Bertelsmann profitiere dabei, so die Pressemitteilung, von einer aufstrebenden urbanen Mittelschicht mit hoher Kaufkraft und Digital-Affinität. Internet, Mobile, E-Commerce-Services, Onlinewerbung und Gaming erlebten in der Volksrepublik einen "regelrechten Boom".

Bertelsmann ist seit 1992 in China aktiv und beschäftigt heute dort mehr als 4.600 Mitarbeiter im Medien- und Dienstleistungssektor. Seit 2008 beteilige sich der Investmentfonds Bertelsmann Asia Investments (BAI) zudem an vielversprechenden Start-ups mit überwiegend digitalen Geschäftsmodellen, so Rabe. Mit der China Conference mit mehr als 100 Top-Managern will Bertelsmann sein Bekenntnis zum Wachstumsmarkt China "untermauern", nachdem Konzernchef Thomas Rabe in Indien und Brasilien 2012 bereits neue Corporate Center eröffnet hatte. Alle drei Länder sind erklärte Wachstumsregionen für Bertelsmann.

In China sind mittlerweile alle vier Unternehmensbereiche des Konzerns vertreten. So vertreibt Random House dort internationale Erfolgstitel – gedruckt oder als E-Book – und verkauft die Übersetzungsrechte an seinen englisch-, deutsch- und spanischsprachigen Büchern an chinesische Verlage.