Fusion

Penguin Random House kommt 2013

29. Oktober 2012
von Börsenblatt
Die internationalen Medienunternehmen Bertelsmann und Pearson haben heute bekanntgegeben, dass sie ihre jeweiligen Buchverlagsgeschäfte, Random House und Penguin Group, zusammenführen wollen. Der Deal soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 abgesegnet werden.

Bertelsmann soll 53 Prozent der Anteile halten, Pearson 47 Prozent, teilt Bertelsmann mit. Markus Dohle (Random House) soll demnach CEO des neuen Verlagsriesen werden, John Makinson (Penguin) wird Chairman of the Board of Directors. Bertelsmann entsendet fünf Vertreter in das Board of Directors, Pearson vier. Beide Seiten gehen davon aus, "die Transaktion in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 nach Erteilung der notwendigen behördlichen Freigaben abschließen zu können."

Internationale Wachstumsmärkte im Blick
Hintergrund des Deals: Beide Unternehmen wollen sich Investitionen in Wachstumsmärkte und Digitalisierung teilen. Bekanntgegeben wurde das geplante neue Unternehmen heute in Gütersloh durch Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, und in London von Marjorie Scardino, Chief Executive von Pearson. Die geplante Verlagsgruppe wird laut Mitteilung alle Verlagseinheiten von Random House und Penguin Group in den USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland, Indien und Südafrika sowie die Penguin-Aktivitäten in China und die Random-House-Verlage in Spanien und Lateinamerika umfassen.

Der neue Unternehmensname ist Penguin Random House. Bis der Deal kartellrechtlich durchgewunken ist, bleiben die Verlagsgruppen Random House und Penguin getrennt und führen ihre Geschäfte unabhängig voneinander weiter.

In München soll sich wenig ändern
Die deutsche Verlagsgruppe Random House mit Sitz in München wird kein Teil der Gruppe sein und verbleibt bei Bertelsmann. In dem neuen Unternehmen sollen die Verlage von Random House und Penguin "ihre Identität bewahren und ihre Bücher auch in Zukunft mit derselben umfassenden inhaltlichen Autonomie publizieren können, die ihnen bereits heute garantiert ist", teilt Bertelsmann mit.

Bertelsmann CEO Markus Dohle teilte ebenfalls in einem Schreiben an die Presse mit, Bertelsmann werde weiterhin alleiniger Gesellschafter der Verlagsgruppe Random House bleiben - personell soll es keine Veränderungen oder veränderte Kompetenzen geben: "In meiner Gesamtverantwortung für das Buchverlagsgeschäft von Bertelsmann wird Frank Sambeth als Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Random House weiter an mich berichten."

Thomas Rabe spricht von "Meilenstein"
Bertelsmann-Vorsitzender Thomas Rabe erklärte indes, die geplante Zusammenschluss von Random House und Penguin Group sei "ein Meilenstein" für das Unternehmen. Ziel des Deals sei es, die "Breite und die Qualität" der Verlagsarbeit des Unternehmens zu erhöhen. Für Bertelsmann markiert die geplante Fusion laut Meldung zugleich einen bedeutenden Schritt in der Umsetzung der vier erst kürzlich verabschiedeten und bekanntgegebenen neuen strategischen Prioritäten unter Thomas Rabe: Stärkung der Kerngeschäfte, digitale Transformation, Aufbau von Wachstumsplattformen und Erschließung der Wachstumsregionen Brasilien, Indien und China.

Am Wochenende hatte die Murdoch-Group noch mit der Ankündigung für Wirbel gesorgt, 1 Milliarde Pfund für Penguin bieten zu wollen um Bertelsmann auszustechen.