Dialog-Preis an Artur Becker

"Zauberer mit Lockenhaar und trotzigen Augen"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Romancier und Lyriker Artur Becker hat den Dialog-Preis für seinen literarischen Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung entgegengenommen.
Mit den beiden letzten Romanen "Wodka und Messer" und "Der Lippenstift meiner Mutter" (beide Weissbooks) wie auch in seinen früheren Romanen und Erzählungen habe Becker "der ermländisch-masurischen Landschaft und ihren Menschen zum wiederholten Mal ein Denkmal gesetzt", heißt es in der Jury-Begründung. Artur Becker erzähle "eine Geschichte Polens, wie sie selten zu lesen" sei.

In seiner Laudatio beschreibt Beckers Verleger und Lektor Rainer Weiss (Weissbooks) den 44-jährigen Romancier mit polnischen Wurzeln als einen "Zauberer", der mitfühlend, mitreißend und fesselnd von Hoffnungen und Enttäuschungen" erzähle.

Becker sei "ein Schriftsteller, dessen Neugier unstillbar ist, dessen Humor immer wieder neue Kapriolen schlägt, der das Mittelmaß hasst und der der herrschenden, meist harmlosen Entertainmentkultur seine Fähigkeit, gescheit und listig zu unterhalten" entgegenhalte, so der frühere, langjährige Suhrkamp-Programmchef.

Seit 2005 wird alljährlich der DIALOG-Preis verliehen. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband würdigt mit dieser Auszeichnung Personen, Institutionen, Initiativen, Medienprojekte oder Redaktionen, die sich in vorbildlicher Art und Weise für den Dialog der Völker und Kulturen in Europa sowie die Vertiefung der deutsch-polnischen Beziehungen engagieren. Artur Becker nahm die Auszeichnung am vergangenen Freitag auf der Jahrestagung des Bundesverbands der Deutsch-Polnischen Gesellschaften entgegen.