Wissenschaftliche Buchgesellschaft

Die WBG führt ihre Töchter künftig als Imprints

1. März 2013
Redaktion Börsenblatt
Umstrukturierung bei der WBG: Zum 1. Juli 2013 werden die Tochterverlage Primus und Theiss in das Darmstädter Unternehmen integriert. Anfang 2014 folgt der Verlag Philipp von Zabern. Eine Konsequenz der neuen Organisation: Theiss zieht um - von Stuttgart nach Darmstadt.

Alle Marken sollen als Imprintverlage unter dem Dach der WBG weiterentwickelt werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Mit der Zusammenführung will die WBG die Kompetenzen in den Bereichen Vertrieb, Lektorat und Herstellung bündeln und die Unternehmensstruktur straffen. Damit verbunden ist der Abbau von acht Arbeitsplätzen. Neben Primus, Theiss und von Zabern gehören auch die Marken Lambert Schneider, der Reprint Verlag Leipzig und der Hörbuchverlag auditorium maximum zur Darmstädter Unternehmensgruppe.

Alle verlegerischen Aktivitäten (Sach- Regional- und Fachbuchprogramm) konzentrieren sich künftig am Stammsitz. Der Verlag Philipp von Zabern war bereits Ende 2010 von Mainz nach Darmstadt gezogen, jetzt folgt auch der Stuttgarter Theiss Verlag. Eine Programmsäule von Theiss ist die Regionalliteratur aus Baden-Württemberg, die allerdings weiter mit der redaktionellen Unterstützung von Partnern vor Ort betreut werden soll. Die WBG plant zudem, "den Markt für Regionalia und Landesgeschichte in weiteren Regionen und Bundesländern zu erschließen".

Das Geschichtslektorat in Darmstadt soll erweitert werden. Dort sind künftig auch die Zeitschriften der Verlagsgruppe angesiedelt, "Antike Welt", "Archäologie in Deutschland" und "Archäologischer Blick", betreut von den bisherigen Mitarbeitern.

"Mit der Neuaufstellung reagieren wir auf die Marktentwicklung", so der geschäftsführende Direktor Andreas Auth. Die WBG habe in den vergangenen Jahren massiv in die EDV-Infrastruktur investiert, um dem digitalen Wandel Rechnung zu tragen. "Buchprojekte werden künftig nicht nur als Printprodukte, sondern auch digital gedacht. Durch die Integration der Verlage wird uns das noch besser gelingen", meint Auth. "Zudem wollen wir die Synergieeffekte nutzen, die sich aus der Zusammenlegung an einem Standort ergeben."

Personalia

Mit der neuen Struktur sind personelle Veränderungen bei der WBG verbunden, die ihr Programm im Buchhandel und an 130.000 Mitglieder vertreibt.

  • Jürgen Kron, Geschäftsführer bei Philipp von Zabern, tritt bei der WBG die neu geschaffene Position des Programmleiters Geschichte an und fungiert damit als Stellvertretender Gesamt-Programmleiter der WBG. Kron habe bereits in der Vergangenheit erfolgreich das historisch geprägte Programm ausgebaut und wichtige Ausstellungskataloge für die Verlagsgruppe akquiriert, so die WBG.
  • Primus-Geschäftsführer Wolfgang Hornstein wird Mitglied der WBG-Geschäftsleitung und verantwortet alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Buchhandelsvertrieb. Hornstein, der schon bisher den Vertrieb des Primus Verlags und der WBG im Buchhandel geleitet hat, übernimmt damit die vertriebliche Gesamtverantwortung für alle Marken der WBG.
  • Theiss-Geschäftsführer Volker Hühn habe seinen Vertrag bereits im Herbst 2012 gekündigt und werde den Übergang bis zum 30. September "aktiv begleiten", heißt es weiter. Er verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich als Berater für Verlage und Buchhandel selbständig zu machen. Bei Theiss habe er vor allem beim Ausbau des erfolgreichen Sachbuch-Programms entscheidende Impulse gesetzt, so die WBG.