Jubiläumsfest bei Schneiderbuch

"Wir hören auch nach 100 Jahren nicht auf!"

1. Juli 2013
Sabine Schmidt
Das Schneiderbuch hatte Geburtstag, und die Egmont Verlagsgesellschaften luden am 27. Juni in den Gürzenich ein, in die traditionellen Räumlichkeiten in der Kölner Altstadt: zu einer festlich-entspannten, liebevoll ausgerichteten Feier. Sabine Schmidt war für boersenblatt.net dabei.

"Hanni und Nanni" durften natürlich nicht fehlen, sie waren in Buchform dabei.

Maja, ein Mädchen in einem Kleid aus der Zeit um 1913, also der Gründungszeit des Schneiderbuchs, las aus einem der erfolgreichen Bände der Internatsreihe: eine Passage, in der es um leckeres Essen geht, und im Anschluss konnten die etwa 70 Gäste ihr Festmahl genießen. 

Der Spaßfaktor zählt

Zuvor hatte Geschäftsführer Klaus-Thorsten Firnig sie kurz und launig begrüßt und auf das Geburtstagskind eingestimmt: "Das Schneiderbuch steht für Spaß, nicht für Edukation und erhobenen Zeigefinger." Er fügte hinzu, dass er stolz darauf sei, dass es nach einigen eher schwierigen Jahren wieder da ist, wo es hingehört: bei den Lesern zwischen sieben und zwölf.

2004 übernahmen die Egmont Verlagsgesellschaften den Vertrieb der Schneiderbücher. Im Oktober 2007 siedelte die Redaktion in das Kölner Verlagshaus um. Wie sehr man hier an die Tradition anknüpfen will, daran, dass die Bücher Spaß machen sollen, wurde auch am Abendprogramm im Gürzenich deutlich.

Es trat ein Jongleur und Akrobat auf, der sich in allen möglichen und unmöglichen Positionen, nicht zuletzt auf dem Kopf stehend, in Bücher versenkte. Ganz besonders begeisterte dann der Rap, den vier coole Kids im Alter der Zielgruppe sangen: "Wir hören auch nach 100 Jahren nicht auf" – Licht aus, Taschenlampe raus, und dann wird gelesen! Der Slogan des Labels durfte natürlich auch nicht fehlen: "Kinder lieben Schneiderbücher".

Goldenes Schneiderbuch für Millionenseller

Die Serien, die besonders gut ankommen, wurden mit dem "Goldenen Schneiderbuch" ausgezeichnet. Ihre Auflagen sind nicht sechsstellig, wie es traditionell üblich war bei diesem Preis, sondern sie liegen bei über einer Million.

Die Trophäe erhielten Thomas Brezina, nicht zuletzt für sein "Tiger-Team", Kiddinx für "Bibi Blocksberg" und Enid Blyton. Ihren Preis nahm Fabrice Blanchefort für Hachette entgegen.

Nicht nur die Preisträger rief Klaus-Thorsten Firnig auf die Bühne, sondern auch Nikolaus Moras: "Er entwirft schon seit langem und immer noch geniale Cover", sagte Firnig, und der 77-Jährige bekam langanhaltenden Applaus. Er bedankte sich mit dem Satz, der zum Motto des Abends wurde: "auf die nächsten 100 Jahre!"