Interview zur Droemer-Übernahme durch Holtzbrinck

"Wir wollen das Buchgeschäft weiterentwickeln"

3. Juli 2013
Redaktion Börsenblatt
Der Vorstoß, das Jointventure-Modell für Droemer Knaur aufzugeben und alle Anteile in eine Hand zu legen, kam nicht von Weltbild, sondern von Holtzbrinck: Ein Interview mit Christian Döttinger, der beim Stuttgarter Holtzbrinck-Konzern das Business Development Buch Deutschland leitet.

Marktnähe gewinnen: Das war das erklärte Ziel des Holtzbrinck-Konzerns, als er 1999 das Droemer-Jointventure mit der Verlagsgruppe Weltbild gegründet hat. Warum trennen sich die Wege nach 14 Jahren wieder?

Döttinger: Weil die Branche im Wandel ist – und wir in unserem Kernsegment Buch wachsen wollen. Uns geht es darum, das Buchgeschäft weiterzuentwickeln. Und da bringt es uns einen großen Schritt nach vorn, Droemer Knaur wieder ganz unter das Dach des Holtzbrinck-Konzerns zu holen.

Von wem ging die Initiative für die Übernahme der Anteile aus? Die mittlerweile ad acta gelegten Diskussionen der Bischofskonferenz über den gesamten Verkauf der Weltbild-Gruppe legen nahe, dass der Vorstoß aus Augsburg kam….

Döttinger: Solche Spekulationen liegen vielleicht nahe – aber ich kann Ihnen versichern: Es war genau andersherum. Im Zuge unserer Wachstumsüberlegungen sind wir auf Weltbild zugegangen.

Was wird sich bei Droemer Knaur ändern? Nutzen Sie die Übernahme für eine Neuausrichtung?

Döttinger: Das Verlagsgeschäft von Droemer Knaur bleibt letztlich unberührt davon. Der Verlag ist klar positioniert und arbeitet weiter am Ausbau seiner Stärken.

Mit Weltbild verliert Droemer Knaur einen starken Vertriebspartner. Bereitet Ihnen das keine Sorgen?

Döttinger: Nein, denn Weltbild wird sicher weiter ein guter Partner bleiben – auch wenn Droemer Knaur nicht mehr direkt zum Konzern gehört.