In der Printausgabe der "FAZ" sieht Andreas Platthaus den gordischen Knoten, der den Suhrkamp Verlag eingeschnürt habe, durchtrennt. Aber: "Auch Ulla Unseld-Berkéwicz wird Zugeständnisse machen müssen. Eine Aktiengesellschaft kann man nicht im selben Stil führen wie eine Personengesellschaft."
Sehr kritisch bewertet Richard Kämmerlings von der "Welt" die Eröffnung des Involvenzverfahrens. Der Weltruf des Hauses, die Programmarbeit könnte darunter leiden - und Suhrkamp am Ende Opfer seiner eigenen Strategie werden. "Vielleicht hat man Barlach ausgeschaltet. Doch welchen Preis man dafür zahlen musste, kann man im Augenblick erst erahnen."
Auch Peter Michalzik von der "Frankfurter Rundschau" schreibt von einem Spiel mit hohem Risiko: "Es scheint immer noch gut möglich, dass mit dem Schutzschirmverfahren und der Insolvenz ein Verfahren angestoßen wird, in dem der Verlag wie der Zauberlehrling noch Überraschungen erlebt, die so nicht eingeplant waren." Während die Republik in Sommerpause sei, drehe sich im Hause Suhrkamp "das merkwürdige Rädchen aus Katastrophenmeldung und Rettung in letzter Minute, aus verdeckter Finte und erbittertem Machtkampf, gnadenlos immer weiter", so die "FR": "Bei Suhrkamp, da ist kein Sommer."