Erik Neutsch wurde am 21. Juni 1931 in Schönebeck, Kreis Calbe, in einer Arbeiterfamilie geboren, studierte Gesellschaftswissenschaften und Publizistik in Leipzig. Danach arbeitete er zunächst als Journalist und ab 1960 als freiberuflicher Schriftsteller. Neutsch verfasste Romane, Erzählungen, Kinderbücher, Essays, Gedichte und Drehbücher, die ein Millionenpublikum fanden. Bekannt wurde vor allem der Roman "Spur der Steine" (1964) − mit einer Auflage von über 500.000 Exemplaren zählte dieser zu den erfolgreichsten Büchern der DDR-Literatur. Der gleichnamige Film (Regie: Frank Beyer), mit Manfred Krug in der Hauptrolle des Zimmermanns Hannes Balla, wurde kurz nach seiner Uraufführung 1966 verboten und erst ab Ende Oktober 1989 wieder gezeigt.
"Meine Figuren müssen konkret sein, realitätsbezogen, und dazu gehört nun mal ihr gesamtes soziales Umfeld, das durch kaum ein anderes so geprägt wird wie durch die Arbeit", sagte Erik Neutsch im Gesprächsbuch "Spur des Lebens" von Klaus Walther, das 2010 im Verlag Das Neue Berlin erschien. Im Frühjahr 2014 kommt der fünfte Band seines auf sechs Bände angelegten Romanzyklus' "Der Friede im Osten" zur Geschichte der DDR heraus. Das Manuskript von "Plebejers Unzeit oder Spiel zu dritt", so der Titel, habe Neutsch noch vor seinem Tode abgeschlossen. Darin werde das Schicksal des Protagonisten Achim Steinhauer in der Kunst- und Kulturszene der DDR der siebziger/achtziger Jahre geschildert.