Erich Fried-Preis 2013 an Rainer Merkel

Vorstoß in menschliche Grenzbereiche

6. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Schriftsteller Rainer Merkel erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried-Preis 2013. Ausgewählt wurde er von der diesjährigen Jurorin Kathrin Röggla, die insbesondere seinen "literarischen Mut" hervorhob.

Vor allem seinen letzten beiden Bücher "Bo" und "Das Unglück der anderen" hätten gezeigt, so Kathrin Röggla in ihrer Begründung, "dass dieser Autor mit einer formalen Vielfalt sein psychologisch fundiertes Erzählen in die Grenzbereiche menschlicher Existenz treibt". Sie habe großen Respekt vor Merkels literarischem Entwicklungsmut.

Rainer Merkel wurde 1964 in Köln geboren. Er studierte Psychologie und Kunstgeschichte. 2001 erschien sein Debütroman "Das Jahr der Wunder", für den er den Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung erhielt. Sein dritter Roman "Lichtjahre entfernt" (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt kamen die Reportage "Das Unglück der anderen. Kosovo, Liberia, Afghanistan" (2012) sowie der Roman "Bo" (2013) heraus. Alle genannten Bände erschienen bei S. Fischer. Rainer Merkel lebt als freier Schriftsteller in Berlin und Dublin.

Die Preisverleihung findet am 10. November als Abschluss der Erich Fried Tage 2013 statt.

Der Erich Fried-Preis wird seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache vergeben. Gestiftet wird der Preis vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Der Preis wird auf Vorschlag eines jährlich wechselnden, autonom entscheidenden Jurors vergeben.