Die Sonntagsfrage

"Sind die Verlage bei E-Books nicht experimentierfreudig genug?"

10. November 2013
Redaktion Börsenblatt
Die Verlage haben zu wenig Mut, mit neuen digitalen Publikationsformen zu experimentieren. Diese Kritik wurde auf der E:Publish in Berlin mehrfach geäußert. Aber stimmt das? Wir haben Rita Bollig, die Leiterin von Bastei Entertainment, dazu befragt.
"Ich glaube nicht, dass man das so pauschal behaupten kann, wie das gerade auf der E:Publish in Berlin wieder der Fall war. Ich kenne viele Verleger und Verlagsmitarbeiter in der Branche, die viel investieren, die immer wieder Neues ausprobieren und durchaus Freude am Experiment mit digitalen Publikationsformen haben, die mutig und kreativ sind. Und es gibt zahlreiche Autoren, die die Innovationslust der Verlage mittragen. Deshalb kann ich den Satz, die Verlage seien zu wenig experimentierfreudig, nicht stehen lassen.

Ich kenne viele Autoren, die den Willen haben, unkonventionelle Wege zu gehen, die Spaß daran haben, anders an Geschichten heranzugehen – und die auch bereit sind, mit Leuten aus anderen Branchen, etwa dem Technologiebereich, zusammenzuarbeiten. Nicht nur literarische Modellprojekte wie 'Fiktion' bieten interessante Ansätze, sondern auch Neugründungen wie Culturbooks von Zoë Beck oder Sobooks von Sascha Lobo, die auch spannende neue Vertriebsansätze entwickeln."