Wie Rechtsanwalt Mayer am Wochenende gegenüber der dpa erklärte, sei die Verzichtserklärung der Unseld-Familienstiftung auf die Gewinnforderungen Bedingung für die Bestätigung des Insolvenzplans. Suhrkamp hat gegenüber boersenblatt.net die Vorwürfe als unzutreffend zurückgewiesen: Nicht nur der Rangrücktritt der Unseld-Familienstiftung sei für die Aufhebung der Insolvenz erforderlich, sondern auch ein Bewertungsgutachten. Es werde derzeit von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstellt und voraussichtlich innerhalb der nächsten Wochen vorliegen. Dann könne auch die Insolvenz aufgehoben werden.
Barlachs mit 39 Prozent an Suhrkamp und Insel beteiligte Medienholding kämpft indessen weiter gegen die Umwandlung der Kommandit- in eine Aktiengesellschaft. Sie behält sich eine sofortige Beschwerde gegen die Entscheidung des Amtsgerichts vor, den Insolvenzplan zu bestätigen: "Wir werden nicht alle Rechtsmittel zurückziehen und uns darüber freuen, Aktionär zu sein", wird Anwalt Mayer in der "Welt" zitiert. "Dennoch wäre es uns nach wie vor am liebsten, wenn wir einvernehmlich zu einer Lösung kämen und ein gemeinsames Paket schnüren könnten." Bei einem Scheitern des Insolvenzplans will die Medienholding bei einem möglichen Bieterverfahren mit einem Konsortium versuchen, die Mehrheit der Aktien zu kaufen. "Wir werden um einiges höher einsteigen als die Familie Ströher vermutlich bieten könnte", wird Mayer, der auch im Verwaltungsrat der Medienholding sitzt, weiter zitiert. Ströher hatte geäußert, sich an Suhrkamp beteiligen zu wollen.