Neue Software für digitale Mitmach-Geschichten

TigerCreate will den Markt nicht Spieleherstellern überlassen

11. Dezember 2013
Redaktion Börsenblatt
Vorgestern in Hamburg und gestern in München präsentierte das Tigerbooks Media Team anderen Kinderbuchverlagen  seine neue Software TigerCreate. Mit den Basic-, Standard- oder Interactive-Versionen sollen sich auf einfache Weise aus Bilderbüchern animierte Geschichten zum Mitmachen produzieren lassen.

"Wir sind von Interessenten überrannt worden", bilanzierte Tiger Media Geschäftsführer Till Weitendorf. Viele Daten wiesen darauf hin, dass Kinderbuchverlage aufpassen müssten, den digitalen Markt nicht an andere Teilnehmer zu verlieren. "Wir müssen darauf hinwirken, dass Kinder auch morgen noch viel Zeit mit Lesen verbringen. Das E-Kinderbuch ist bisher kein wirklich entdecktes Medium. Es ist noch nicht absatzstark und das müssen wir ändern", appellierte Weitendorf.

Eines der Ziele von Tiger Media besteht nun darin, das Tablet-Feld nicht kampflos kommerziellen Spieleherstellern zu überlassen. "Die Zahl der Teenager, die mit Tablets spielen, wächst rasant." Till Weitendorf sieht Tablets auch als Instrumente zur Leseförderung. Das setze jedoch ein Engagement der Verlage voraus, ihre Inhalte zu animieren und ensprechend im E-Book-Markt zu platzieren. Damit, so die Hoffnung, könnten Tablets in Kinderhänden bald beste Werbung für das gute Bilderbuch werden."TigerCreate ist auch für die Backlist von Verlagen geeignet", erklärt Jenan Ayleen Issa, Business Development Manager bei TigerCreate. "Günstiger geht es nicht. Wir bieten TigerCreate nach Maß als Basic-, Standard- oder Interactive-Version an. Die Verlage können frei nach ihren Ideen ihre Inhalte umsetzen." Auch an die Distribution ist gedacht, da TigerCreate Präsenz auf allen wichtigen Plattformen zeigt und mit allen Exportformaten kompatibel ist.

"Ich werde darüber nachdenken", meinte dtv Junior-Programmchefin Susanne Stark. "Hier hat man offenbar wirklich die Möglichkeit, geeignete Titel zu annehmbaren Konditionen als interaktive E-Books neu zu beleben. Und zwar für mehrere Bücher und nicht zu hohen Kosten für einzelne Spitzentitel. Stefanie Krömer, Chefredakteurin Buch beim Sailer Verlag, hat vor kurzem einige animierte E-Books veröffentlicht undsieht ein großes Potentail: "Deshalb bin ich hier. Ich könnte mir vorstellen, das in nächster Zukunft auszubauen." Christiane Winter, für Digitales bei Mixtvision zuständig, will erst mal beobachten und abwarten. Ihr Verlag möchte ambitionierte Projekte im Haus selbst entwickeln. Zudem befindet sich eine hauseigene digitale Buchhandlung in der Testphase: www.bilderbuch.de könnte eine belebende Konkurrenz zur Tiger Books Plattform werden.