Die Sonntagsfrage

Wie klingt die Zukunft, Frau Völker-Sieber?

18. Mai 2014
Redaktion Börsenblatt
Die Umsätze erholen sich, Berlin will die Mehrwertsteuer senken: Wenn sich die Hörbuchverlage nächste Woche in Frankfurt zu ihrer Jahrestagung treffen, können sie auf eine gute Zeit anstoßen. Was sie tun können, damit es in den nächsten Jahren dabei bleibt, erklärt Heike Völker-Sieber, Pressechefin beim Hörverlag und Sprecherin des Arbeitskreises Hörbuchverlage.

Ausgehend von den dynamischen aktuellen Entwicklungen klingt die Hörbuch-Zukunft vielstimmig und kraftvoll:

  • Der stationäre Handel spielt seine Vorteile aus, der Absatz von Hörbüchern auf CD ist in den ersten vier Monaten des Jahres erneut gestiegen. Schon heute kann digital per Download und Streaming immer und überall gehört werden.
  • Durch neue mobile Konzepte, zum Beispiel Kooperationen mit Mobilfunk-Anbietern und Autoherstellern, sind Lesungen und Hörspiele wortwörtlich stets an Bord.
  • Hören ohne Grenzen also, denn die Nutzer unterscheiden nicht mehr zwischen physisch und digital, sondern wählen die „Darreichungs-Form“ je nach Situation und persönlicher Vorliebe. Das vielfältige Angebot macht’s möglich, und die Präsenz von Hörbüchern wird weiter wachsen.
  • Crowdfunding-Initiativen bündeln die Begeisterung von Hörbuch-Fans und realisieren Projekte abseits des Mainstreams.
  • Politisch werden derzeit die Weichen für eine reduzierte Mehrwertsteuer für Hörbücher gestellt. Nach langjähriger Überzeugungsarbeit der Branche würde gesprochene Literatur damit endlich auch steuerlich als Kulturgut behandelt.


Alles ist in Bewegung, und natürlich ergeben sich kontinuierlich neue anspruchsvolle Aufgaben, ob in logistischer, technischer, inhaltlicher Hinsicht. Es heißt, aufmerksam zu beobachten, Veränderungen im Markt, im Nutzerverhalten, Trends mit feinen Antennen wahrzunehmen.

Auf zwei Fakten können sich die Hörbuch-Verlage dabei verlassen:

1. Das, was sie zu bieten haben, nämlich stimmungsvoll erzählte Geschichten, wird auch in Zukunft begehrt sein.

2. Es ist ihnen bisher immer gelungen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, optimal auf Entwicklungen zu reagieren und mutig zu agieren.

Ob wir auf der bevorstehenden Jahrestagung der Hörbuchverlage in Frankfurt singen, sei dahin gestellt. Auf die gegenwärtigen und zukünftigen Erfolge werden wir garantiert anstoßen – und das klingt vielleicht noch besser.

 

Der Arbeitskreis Hörbuchverlage trifft sich am 22. und 23. Mai zu seiner Jahrestagung. Thema: "Wie klingt die Zukunft? Das Hörbuch 2020."