Norwegische Verlage lehnen Zusammenarbeit ab

Keine E-Books für Google

17. Juni 2014
Redaktion Börsenblatt
Fünf Millionen E-Books hat Google Play in Norwegen zum Start im Programm, der Anteil aus dem Inland liegt bei: null. Medienberichten zufolge sind die großen Verlagshäuser derzeit nicht an einer Zusammenarbeit interessiert – die Konditionen seien vergleichsweise schlecht, die logistischen Anforderungen zu hoch.

Dass die ersten norwegischen Titel demnächst zu haben sind, ist laut "Bookseller" dennoch gut denkbar - allerdings seien es eher die kleineren Verlage, die darüber ernsthaft nachdenken würden, mit Google ins Geschäft zu kommen. Während Aschehoug, Gyldendal und Cappelen Damm vorsichtig bleiben: Sie könnten sich bislang nicht mit dem Google-Procedere anfreunden, heißt es.

Offenbar beansprucht Google mehr als die Hälfte des Umsatzes, und damit deutlich mehr als andere. Schwierig sei für die Verlage zudem die E-Book-Logistik im Hintergrund: Den Verlagen wäre es am liebsten, wenn Google mit Bokbasen zusammenarbeiten, berichtet das Magazin in seiner Onlineausgabe – was der Konzern jedoch ablehnte. Google direkt mit allen notwendigen Metadaten zu versorgen, davon hielten wiederum die Verlage nichts; das sei zu kostspielig, zu umständlich und zu zeitaufwändig.

E-Book-Markt Norwegen 2013

Nach Angaben des "Bookseller" wurden im vergangenen Jahr in Norwegen E-Books im Wert von 2,3 Millionen Euro verkauft – der Umsatz lag rund 70 Prozent über dem Vorjahr, aber immer noch auf minimalem Niveau: Insgesamt setzten die norwegische Branche 700 Millionen Euro um. Vertrieben werden E-Books u.a. via Apple (iBookStore), die Plattform Ebok.no, die Filialisten Norli und Ark. Amazon ist am Markt bisher nicht vertreten.