Mit dem Verkauf treffe der orte Verlag eine nachhaltige Nachfolgeregelung, wie der Newsletter "Schweizer Buchhandel" weiter mitteilt. Die Marke orte − vor allem bekannt für Lyrik, Krimis und die Literaturzeitschrift orte − bleibe bestehen und werde unter dem Dach des Appenzeller Verlags weiterentwickelt. Gleichzeitig mit dem Kauf des orte Verlags löst sich der Appenzeller Verlag zum 1. Januar 2015 aus der NZZ-Mediengruppe heraus. Das Verlagsgeschäft wird in der Appenzeller Verlag AG weitergeführt, die von Marcel und Yvonne Steiner gegründet wurde. Die Appenzeller Verlag AG mit den Verlagen Appenzeller Verlag, orte Verlag, Toggenburger Verlag und edition punktuell wird ihren Sitz in Schwellbrunn haben und zehn Mitarbeitende beschäftigen, so Marcel Steiner.
Die Literaturzeitschrift orte und der orte Verlag wurden 1974 von Werner Bucher in Zürich gegründet. Fünfzehn Jahre später verlegten Bucher und seine Frau Irene Bosshart Bucher den Verlagssitz nach Zelg-Wolfhalden, 2006 schließlich nach Oberegg. Der orte Verlag brachte in den 40 Jahren seines Bestehens über 150 Bücher heraus und publizierte 180 Nummern der orte Literaturzeitschrift. Den Verlag sollte eigentlich der langjährige orte-Mitarbeiter Virgilio Masciadri fortführen, so der "Schweizer Buchhandel". Der Übergang der Verlagsgeschäfte an Masciadri konnte allerdings nicht abgeschlossen werden, da dieser im Mai 2014 einem Krebsleiden erlag.
Die Wurzeln des Appenzeller Verlags reichen ins Jahr 1844 zurück, wo sich Firmengründer Michael Schläpfer als Verleger und Drucker liberaler Kampfschriften einen Namen machte. 1996 wurde aus der Druck und Verlag Schläpfer & Co. AG die Appenzeller Medienhaus AG mit dem Appenzeller Verlag als eine von drei Sparten. Zwei Jahre später wurde die Firma an die St. Galler Tagblatt AG verkauft und wurde so Teil der NZZ-Mediengruppe. Im Appenzeller Verlag sind unter der Verlagsleitung von Marcel Steiner über 300 Bücher, verschiedene Kalender sowie die Monatszeitschrift Appenzeller Magazin erschienen.