Alexander Skipis ist cool. Wenn man Wikipedia, der allumfassenden Online-Quelle glauben darf, ist cool ein Mensch, der sich durch eine besonders gelassene, souveräne, kontrollierte und nicht nervöse Geisteshaltung auszeichnet. Genauso habe ich Alexander Skipis in den vergangenen Jahren kennen und sehr schätzen gelernt. Wer ihn auf der Bühne der Buchtage oder in manchmal sehr hitzigen Ausschusssitzungen erleben durfte, weiß, dass er diese Attribute aufs Beste verkörpert. Immer auf den Punkt vorbereitet, ist er durch keine noch so abseitige Frage aus der Ruhe zu bringen.
Gerade die scheinbar unlösbaren Problemstellungen des Börsenvereins und unserer Branche fordern ihn dabei auf fast magische Art heraus. Mit dem Fingerspitzengefühl eines versierten Bombenentschärfers und der Durchsetzungskraft, dem Mut und der Zuversicht eines Unternehmers gelingt ihm auch Unmögliches.
Niemand hätte doch ernsthaft geglaubt, dass die zu Tode diskutierten und mehrfach gescheiterten Versuche, ein neues Domizil für den Börsenverein und seine Töchter zu bauen oder eine medienweite Buch- beziehungsweise Branchenwerbekampagne zu initiieren und durchzusetzen, doch noch zum Erfolg zu führen wären. Sein großes Verdienst war es, durch kluge Vorbereitung, hervorragendes Projektmanagement, überzeugendes Verhandeln, unternehmerische Verve und nimmermüde Beharrlichkeit diese Projekte anzugehen. Und sie dann im Einklang mit den Mitgliedern, den ehrenamtlichen Entscheidern und dem Einsatz kompetenter Mitarbeiter unter Einhaltung der Budgets (!) umzusetzen. Wer so engagiert ist, könnte über die Entscheidungswege und Diskussionsbedürfnisse unseres Verbands schier verzweifeln − ihm merkt man es nicht an.
Aber es soll bloß nicht der Eindruck entstehen, dass Alexander Skipis mit der Erfüllung alter Träume ausgelastet ist. In Wirklichkeit sind die Zukunftsfragen des Vereins und unserer Branche sein eigentlicher Antriebsstachel. Ob Zukunftskonferenz, das Prinzip Buch oder die Strukturreform des Verbands, er initiiert die Diskussion und drängt zu konkreten Ergebnissen.
Und damit nicht genug, die politisch brisanten Themen rund um Buchpreisbindung, Mehrwertsteuersatz, diverse Urheberrechtskörbe und nun sogar das Freihandelsabkommen EU / USA sind seine Arena, in der er eloquent unsere Positionen schärft und vertritt. Wie schafft er das bloß? Political Animal, Antreiber, Kommunikator und Macher in einem. Ich weiß es nicht!
Sicher hilft ihm sein beruflicher Werdegang, die Gabe, auch kleinste Verwerfungen und Strömungen wie ein Seismograf aufzunehmen, und der unbedingte Wille zum Gelingen. Beneidenswerte Fähigkeiten also. Ich muss aber zugeben, was mich am allermeisten beeindruckt, sind seine stets blendend spiegelblank geputzten Schuhe. Cool!
Dieses Geheimnis müssen Sie mir noch lüften, Herr Skipis!
