Ausgleichsvereinigung Verlage

Ein Dienstleister wird 30

5. Juni 2018
von Börsenblatt
Ihre Arbeit schlägt keine großen Wellen, aber für die Branche übernimmt sie unverzichtbare Aufgaben: Die Ausgleichsvereinigung Verlage ist ein Dienstleister »von Verlagen für Verlage« – zur rechtssicheren Regulierung der Künstlersozialabgabe. In der vergangenen Woche sind Verwaltungsrat und Mitglieder zum 30. Mal zu ihren jährlichen Sitzungen zusammengekommen.

Gegründet wurde die Ausgleichsvereinigung Verlage (kurz AV Verlage) im November 1988 von 65 Firmen, danach kletterte die Zahl rasch auf 660 Mitglieder. Aktuell gehören 530 Unternehmen der AV Verlage an – ein Rückgang, der auf die Strukturveränderungen in der Branche zurückzuführen ist, etwa auf Verschmelzungen. Neben Buchverlagen aller Sparten zählen zum Mitgliederkreis auch einige Zeitschriftenhäuser, die meisten Musik- und nahezu alle Bühnenverlage. Unternehmen, die hier Mitglied sind, werden von den Prüfungen durch die Deutsche Rentenversicherung und von Aufzeichnungspflichten befreit.

Zum runden Geburtstag hat die Ausgleichsvereinigung einige Zahlen rund um ihre Arbeit zusammengestellt: Der Gesamtumsatz der Mitglieder lag 2016 bei 4,7 Milliarden Euro – bei einer Honorarsumme von 452,4 Millionen Euro. Für die Künstlersozialabgabe (KSA) ergab sich hieraus eine Gesamtsumme von 23,52 Millionen Euro. Die Ausgleichsvereinigung Verlage erbringt damit bei der Künstlersozialabgabe fast zehn Prozent des gesam­ten Aufkommens und ist mit weitem Abstand der größte Einzahler in das System »Künstlersozialversicherung«. Das gesamte KSA-Aufkommen der Ausgleichsvereinigung Verlage seit 1988 liegt bei 500 Millionen Euro.

Grundsätzlich steht die AV Verlage allen Kulturunternehmen offen, wenn die Künstlersozialkasse einer Aufnahme zustimmt. Auch einige branchennahe Dienstleister sind der AV Verlage mittlerweile beigetreten.