Bayerischer Buchpreis: Öffentliche Jurysitzung in München

Andrea Wulf und Heinrich Steinfest machen das Rennen

2. Dezember 2016
von Börsenblatt
Der Bayerische Buchpreis geht in diesem Jahr in der Kategorie Sachbuch an Andrea Wulf ("Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur"), in der Kategorie Belletristik an Heinrich Steinfest ("Das Leben und Sterben der Flugzeuge").

Ermittelt wurden die Preisträger am Donnerstagabend in einer öffentlichen Jurysitzung in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche. Franziska Augstein, Carolin Emcke und Denis Scheck diskutierten vor 400 geladenen Gästen über die sechs Finalisten. Einen ausführlichen Bericht von der Preisverleihung lesen Sie hier. Nominiert waren 

in der Kategorie Sachbuch:

  • Markus Schauer: Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk (C.H.Beck)

  • Bettina Stangneth: Böses Denken (Rowohlt)

  • Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (C. Bertelsmann)

in der Kategorie Belletristik:

  • Christian Kracht: Die Toten (Kiepenheuer & Witsch)

  • Terézia Mora: Die Liebe unter Aliens (Luchterhand)

  • Heinrich Steinfest: Das Leben und Sterben der Flugzeuge (Piper)

Ihre Entscheidung für Andrea Wulf und Heinrich Steinfest begründeten die Juroren wie folgt:

"Andrea Wulf hat eine mitreißende Biografie über einen der originellsten Naturforscher und Meisterdenker der Menschheitsgeschichte geschrieben. Ihre Lebensbeschreibung ist eine Einladung in den reichen Kosmos Alexander von Humboldts.

Heinrich Steinfest ist in seiner Surrealität einer der realistischen Autoren der Gegenwart. In seinen ganz und gar unberechenbaren Romanen hält er der Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts seinen geistreichen Spiegel vor."

Die Preisträger erhalten jeweils 10.000 Euro, die vier anderen Nominierten jeweils 2.000 Euro.

Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ging, wie bereits gemeldet, an Ruth Klüger für ihr Lebenswerk. Ilse Aigner, stellvertretende Ministerpräsidentin, würdigte die Autorin, die den Preis persönlich entgegen nahm: "Ruth Klüger war ihr ganzes Leben lang unbequem und kritisch. Manchmal in Gemeinschaft mit anderen. Manchmal, wenn es sein musste, auch als mutige Solistin. Sie erhob ihre Stimme, wenn andere schwiegen – in Bezug auf die nationalsozialistische Schreckensherrschaft oder bei der Gleichstellung von Mann und Frau. Mit messerscharfer Analytik, mit Ironie und mit Lust am kritischen Diskurs."

Die Veranstaltung zum Bayerischen Buchpreis wird am 7. Dezember auch im TV übertragen: um 22.45 Uhr, im "Südlicht" im Bayerischen Fernsehen.

Der Bayerische Buchpreis 2016 wird veranstaltet vom Börsenverein - Landesverband Bayern und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und DIE ZEIT, Förderer ist das PS-Sparen der bayerischen Sparkassen. Ein ausführlicher Bericht von der Preisverleihung folgt.