Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Lehr und Popp sind neue Mitglieder

16. November 2018
von Börsenblatt
Die Schriftsteller Thomas Lehr und Steffen Popp, die Sprachwissenschaftlerin Ursula Bredel und die spanische Germanistin und Übersetzerin Helena Cortés Gabaudan sind in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen worden. Mit diesen Zuwahlen zählt die Akademie aktuell 192 Mitglieder.

Zu den neuen Mitgliedern:

Ursula Bredel, geb. 1965, ist Professorin für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Universität Hildesheim. Sie hat zahlreiche Publikationen und Aufsätze zur Textlinguistik, Orthographie und Grammatik vorgelegt. Ferner gehören zu ihren Forschungsinteressen Einfache Sprache, Genderfragen und die Integration von Literatur- und Sprachdidaktik.

Helena Cortés Gabaudan, geb. 1962 in Salamanca/Spanien, ist Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der spanischen Universität Vigo und Übersetzerin deutscher Literatur ins Spanische. Zu ihren Übersetzungen gehören Goethes "Faust I" und "Faust II", ebenso Werke von Hölderlin, Fontane und Rilke. Ihre Hölderlin-Biographie "La vida en verso" (2014) wurde von der Zeitung "El País" zur Biografie des Jahres gekürt.

Thomas Lehr, geb. 1957 in Speyer, hat 1993 mit dem Roman "Zweiwasser oder die Bibliothek der Gnade" debütiert, weitere Romane wie "Nabokovs Katze" (1999, Hanser, dtv) und "September. Fata Morgana" (2010, Hanser, dtv) folgten. Im vergangenen Jahr erschien sein Roman "Schlafende Sonne" (Hanser). Dafür wurde ihm der Bremer Literaturpreis sowie der Kranichsteiner Literaturpreis zuerkannt.

Steffen Popp, geb. 1978 in Greifswald, hat seit seinem Lyrik-Debüt 2004 "Wie Alpen" (kookbooks) weitere von der Kritik hochgelobte Gedichtbände veröffentlicht, ebenso den für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Ohrenberg oder der Weg dorthin" (2006, kookbooks). In diesem Jahr legte er den Lyrikband "118" (kookbooks) vor. Zudem übersetzt Popp aus dem Englischen unter anderem Gedichte von Ben Lerner sowie jüngst von Elizabeth Bishop.

Die Aufgabe der Akademie für Sprache und Dichtung besteht in:

  • Die Sprachentwicklung in der Verbindung von sprachwissenschaftlicher, literarischer und literaturkritischer Kompetenz aufmerksam zu begleiten

  • Vergessene oder marginalisierte Literatur durch ihre Veröffentlichungen wieder ins Gespräch zu bringen

  • in der Zusammenarbeit mit europäischen Literaturakademien und verwandten Institutionen in Deutschland literarische, sprach- und kulturkritische Themen zu erörtern
  • sich für den freien Austausch der Meinungen in Wort und Schrift einzusetzen und zu einer differenzierten Debattenkultur beizutragen

  • Auszeichnungen an herausragende Autoren zu vergeben: den Georg-Büchner-Preis für deutschsprachige Literatur, den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung und den Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland.

Finanziert wird die Arbeit der Akademie durch die institutionellen Träger – der Bund, die Länder­ge­mein­schaft über die Kulturstiftung der Länder, das Land Hessen und die Stadt Darmstadt – sowie durch private Förderer.