Dortmund

Nelly-Sachs-Preis für Norman Manea

16. September 2011
von Börsenblatt
Der rumänische Schriftsteller Norman Manea erhält den mit 15.000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.

Manea sei ein bedeutender Vertreter der aufgeklärten literarischen Moderne, heißt es in der Begründung der Jury. Und weiter: "Sein beeindruckendes, moralisch so unerschrockenes wie sprachlich virtuoses Roman-Selbstporträt 'Die Rückkehr des Hooligan' legt, vor dem Hintergrund der eigenen Biographie, die unheimlichen Tiefenschichten der rumänischen Geschichte offen. Gleich zwei Diktaturen prägten das Leben des seit 1986 im (zunächst Westberliner) Exil lebenden Schriftstellers. Als Kind überlebte er ein Konzentrationslager in Transnistrien, als junger idealistischer Kommunist stieß er an die Grenzen einer gnadenlosen politischen Realität, in der er sich nicht einzurichten mochte.“

Norman Maneas Werk liegt in deutscher Übersetzung im Carl Hanser Verlag vor. Manea ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und wurde mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Premio Nonino (2002) und dem Prix Medicis (2006).

Die Juryentscheidung trafen unter dem Vorsitz von Stadtdirektor und Kulturdezernent Jörg Stüdemann die Fachpreisrichter Ina Hartwig (freie Literaturkritikerin Die Zeit und Süddeutsche Zeitung), Dr. Martin Lüdtke (Der Spiegel und Frankfurter Rundschau) und Peter Hamm (Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung).
Als Sachpreisrichter fungierten die Ratsmitglieder Bürgermeisterin Birgit Jörder, Bürgermeister Manfred Sauer, Brigitte Thiel und Ulrike Märkel.