Drei US-Verlage mit Quartalsbilanzen

Gute Geschäfte

23. Mai 2018
von Börsenblatt
Die drei US-Verlage Hachette Book Group, HarperCollins und Simon & Schuster, die zu den sogenannten Big Five zählen, haben Quartalsbilanzen vorgelegt. Die ersten beiden konnten beim Umsatz zulegen, bei Simon & Schuster ging er leicht zurück.
Hachette Book Group (HBG)

HBG gehört zu Lagardère Publishing und hat laut Lagardère-Bilanzmitteilung im ersten Quartal 2018 den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,4 Prozent gesteigert. Dazu hätten etwa Backlist-Titel wie Pete Souzas "Obama: An Intimate Portrait" (auf Deutsch bei Prestel: "Barack Obama − Bilder einer Ära") sowie ein dichter Veröffentlichungsreigen bei den Imprints Grand Central Publishing und Perseus beigetragen. Hinzu kamen Bestseller von James Patterson, David Baldacci, Douglas Preston & Lincoln Child und Brad Meltzer, wie HBG-CEO Michael Pietsch gegenüber "Publishers Weekly" erklärte.

Lagardère Publishing insgesamt hat im ersten Quartal 442 Millionen Euro eingenommen − 0,5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode (erstes Quartal 2017: 440 Mio. Euro). Ausgewirkt hätten sich negative Wechselkurseffekte im Umfang von 23 Millionen Euro.

Nach Regionen und Segmenten ergibt sich folgende Umsatzentwicklung: Frankreich (+1,7 Prozent); Großbritannien (+1,4 Prozent); Spanien und Lateinamerika (+4,3 Prozent); Partworks (Segment für Sammelmagazine; +6,3 Prozent). 

E-Books trugen im ersten Quartal 9,1 Prozent zum Umsatz bei (erstes Quartal 2017: 10,0 Prozent). Weitere Zahlen, etwa zum Betriebsergebnis, nennt Lagardère nicht.

HarperCollins

Der Verlag ist eine Tochter der News Corporation. Für das dritte Quartal (bis 31. März 2018) des laufenden Geschäftsjahrs weist die Bilanz für HarperCollins einen Umsatz von 398 Millionen Dollar aus. Dieser lag damit sechs Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode (374 Mio. Dollar). Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) übertraf mit 43 Millionen Dollar das Vorjahresergebnis (37 Millionen Dollar) um 16 Prozent. Den Umsatzanstieg begründet die News Corporation mit gestiegen Verkäufen im allgemeinen und christlichen Programm.

Als Bestseller werden "The Woman in the Window" von A.J. Finn (auf Deutsch bei Blanvalet: "The Woman in the Window − Was hat sie wirklich gesehen?") und "The Rock, the Road, and the Rabbi" von Kathie Lee Gifford genannt. Bei der Backlist wird "The Subtle Art of Not Giving a F*ck" von Mark Manson (deutsche Ausgabe bei mvg: "Die subtile Kunst des darauf Scheißens") hervorgehoben. Zudem hätten Wechselkurseffekte einen positiven Effekt in Höhe von zehn Millionen Dollar verursacht.

Der Digitalbereich steigerte seine Einnahmen um fünf Prozent und sorgte für 22 Prozent des Quartalsumsatzes. Dafür hätten vor allem Hörbuch-Downloads gesorgt.

Simon & Schuster

Die CBS-Tochter Simon & Schuster erwirtschaftete im ersten Quartal 2018 160 Millionen Dollar − und damit ein Prozent weniger als im ersten Quartal des vergangenen Jahres (161 Millionen Dollar). Das operative Einkommen konnte der Verlag jedoch von 15 Millionen auf 16 Millionen Dollar verbessern (plus 7 Prozent), so die Bilanzmeldung. Unter den Bestsellern seien "I've Got My Eyes On You" von Mary Higgins Clark und "The Last Black Unicorn" von Tiffany Haddish gewesen.