Jahresbilanz von Simon & Schuster

Schwaches Weihnachtsquartal drückt den Umsatz

20. Februar 2017
von Börsenblatt
Die CBS-Tochter Simon & Schuster hat im vergangenen Jahr 767 Millionen US-Dollar (umgerechnet circa 722 Millionen Euro) erwirtschaftet − das waren rund 1,7 Prozent weniger als 2015. Das operative Einkommen des US-Verlags stieg jedoch von 114 auf 119 Millionen Dollar.

Der Umsatzrückgang rührt unter anderem von einem schwachen vierten Quartal (Oktober − Dezember) her: Simon & Schuster nahm laut Bilanzmitteilung hier 209 Millionen Dollar ein und damit 10,3 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Als Grund wird unter anderem Stephen Kings Bestseller "The Bazaar of Bad Dreams" (deutsche Ausgabe bei Heyne: "Basar der bösen Träume) genannt, der im November 2015 herauskam. Solch ein Bestseller habe im vierten Quartal 2016 gefehlt.

Dennoch kletterte das operative Einkommen im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent nach oben: von 34 Millionen auf 36 Millionen Dollar.

Carolyn Reidy, CEO von Simon & Schuster, bewertete gegenüber "Publishers Weekly" den Umsatzrückgang 2016 angesichts der Situation auf dem Buchmarkt als einigermaßen gut. Um ihren Umsatz zu erhöhen, müssten Verlage entweder neue Geschäftsfelder entwickeln oder Marktanteile anderer Verlage gewinnen. Im November hatte Simon & Schuster Adams Media gekauft, dies habe sich aber noch nicht in der Bilanz ausgewirkt. Reidy sagte, ihr Verlag werde auch künftig nach weiteren Zukäufen Ausschau halten. Weitere Details laut Reidy:

  • Für Hörbücher von Simon & Schuster lief es im vergangenen Jahr besonders gut; Reidy zufolge erzielte der Verlag bei digitalen Downloads zweistellige Zuwachs. Das hätte den Rückgang bei E-Books etwas ausgleichen können.
  • Im Printbereich hätten Kinder- und Jugendbücher gut abgeschnitten, während Belletristik für Erwachsene 2016 Umsatzverluste gegenüber dem Vorjahr hinnehmen musste.


Ausblick: Die nächsten Bestseller

Für 2017 zeigte sich Reidy gegenüber "Publishers Weekly" optimistisch, da etliche Neuerscheinungen von Autoren kämen, die im vergangenen Jahr für Bestseller gesorgt hätten. Darunter Fredrik Backman mit "Beartown", der 2015 mit "A Man called Ove" für einen Überraschungserfolg gesorgt habe. In der zweiten Jahreshälfte sollen zwei neue Titel von Hillary Clinton bei Simon & Schuster erscheinen.